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Norm [AKTUELL]
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Viele Internationale Normen behandeln Korrosionsprüfungen, bei denen in einer Beschichtung Ritze angebracht werden, die bis zum metallischen Substrat durchgehen. Das Verfahren zum Anbringen der Ritze (Ritzschema, Werkzeuge und so weiter) ist bei diesen Normen jedoch nicht vereinheitlicht. Der Hauptzweck einer absichtlich in einer Beschichtung angebrachten Verletzung vor Korrosionsprüfungen ist: a) zu simulieren und zu untersuchen, wie die Haftfestigkeit einer Beschichtung ausgehend von einer künstlich angebrachten Verletzung nach einer Beanspruchung sichergestellt ist; b) während einer Korrosionsprüfung schneller eine Aussage zu erhalten, zum Beispiel bei der Qualitätskontrolle während der Herstellung; c) die allgemeine Beständigkeit einer Beschichtung zu untersuchen, indem beobachtet wird, wie schnell sich nach der Beanspruchung Korrosion an einer Verletzung ausbreitet. Vorausgegangene Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Reihe unterschiedlicher Ritzwerkzeuge, sowohl hinsichtlich ihrer Form als auch ihrer Abmessungen, angewendet werden. Diese Unterschiede treten zwischen Ländern und auch innerhalb der jeweiligen Länder auf. Die Anwendung unterschiedlicher Werkzeuge wirkt sich dahingehend aus, dass Ritze erzeugt werden, die bezüglich Querschnitt, Tiefe und freigelegter Metallfläche unterschiedlich sind. Diese Unterschiede beeinflussen die Ergebnisse von Korrosionsprüfungen erheblich, da durch das Anbringen von Ritzen in einem Beschichtungssystem beabsichtigt wird, dass Sauerstoff und der bei der Beanspruchungsprüfung anwesende Elektrolyt Zugang zu einer gut definierten und aktiven Metalloberfläche erhalten kann. Das zum Anbringen eines Ritzes tatsächlich angewendete Verfahren hängt von der Art der Beschichtung und deren Dicke ab. Es ist jedoch in allen Fällen vorzuziehen, dass der Querschnitt so glatt wie möglich und das metallische Substrat gleichmäßig freigelegt ist und keine Beschichtung auf dem freigelegten Substrat verbleibt. Das Ritzverfahren wirkt sich stark auf den Ablauf des Korrosionsvorganges und auf die Vergleichbarkeit aus, wenn Prüfungen unter den gleichen Bedingungen wiederholt werden. Um sehr genaue und gut vergleichbare Korrosionsschutzergebnisse zu erhalten, ist genaues und einheitliches Ritzen erforderlich. Dieses Dokument legt Verfahren zum Ritzen von beschichtetem Stahl oder von Probenstücken für Korrosionsprüfungen fest, wenn das Beschichtungssystem in Trockenschichtdicken unter 500 µm aufgebracht ist. Es ist als Leitfaden zu sehen, der auf Ergebnissen gemeinsamer Untersuchungen beruht, ohne dass nachfolgend Korrosionsprüfungen durchgeführt wurden, um die Tauglichkeit der angebrachten Ritze für solche Prüfungen zu untersuchen. Dieses Dokument behandelt das Ritzen von (chemisch vorbehandelten) metallischen Probenplatten oder Probenstücken aus: - Stahl; - galvanisiertem Stahl; - Aluminiumlegierungen; - Magnesiumlegierungen. Es behandelt nicht das Ritzen von verzinktem Metall oder plattierten Aluminiumplatten. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 002-00-07 AA "Allgemeine Prüfverfahren für Beschichtungsstoffe und Beschichtungen" im DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB).
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 17872:2007-06 .
Gegenüber DIN EN ISO 17872:2007-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Abschnitt 2 "Normative Verweisungen" und Abschnitt 3 "Begriffe" wurden neu aufgenommen; b) Bilder für L-förmige und diagonale Ritze wurden neu aufgenommen; c) im Bild 2 wurde eine zweite Variante des U-förmigen Querschnittes von Ritzen aufgenommen; d) in der Liste der möglichen Ritzwerkzeuge wurden die V-förmige austauschbare Schneide, die Ritzfräse, der Gravierstichel und das Keramikmesser ergänzt; e) den Ritzwerkzeugen wurden Querschliffbilder hinzugefügt; f) die Beispiele der Ritzwerkzeuge in Tabelle A.1 wurden in den Gruppen Messer oder Schneidwerkzeuge, stiftförmige Werkzeuge und Fräsen, zusammengefasst; g) der ursprüngliche Anhang B wurde durch einen neuen Anhang mit Beispielen möglicher unterschiedlicher Ergebnisse von Korrosionsprüfungen bei Verwendung unterschiedlicher Ritzwerkzeuge ersetzt.