DIN EN 15869-2:2010-06

Fahrzeuge der Binnenschifffahrt sind mit einer Vielzahl elektrischer Verbraucher ausgestattet, die mit 230 V oder 400 V betrieben werden. Während der Fahrzeit wird die kontinuierliche elektrische Energieversorgung über das Bordnetz von Generatoren, die von Dieselmotoren angetriebenen werden, sichergestellt. Während der Liegezeiten müssen diese Generatoren weiter betrieben werden, wenn keine geeignete Landversorgung mit elektrischer Energie zur Verfügung steht. Dieser Generatorbetrieb führt zu teilweise starker Lärmbelästigung sowohl für die Besatzung auf dem eigenen Fahrzeug als auch auf längsseits liegenden anderen Fahrzeugen und für die Anwohner an Land. Dazu kommt noch die Belastung durch Abgase. Die in dieser Norm geregelten elektrischen Landanschlüsse ermöglichen eine Landversorgung der Schiffe während der Liegezeit mit elektrischer Energie und beseitigen damit die Belästigungen durch Lärm und Abgase. Wichtig ist dazu ein europaweit einheitlicher Anschluss, der in allen Häfen und an allen Liegestellen von der Besatzung des Fahrzeugs und nach Möglichkeit ohne Hinzuziehung von Landpersonal hergestellt und gelöst werden kann. Zur Vermeidung von Unfällen beim Herstellen, Nutzen und Trennen der Landverbindung sind Anforderungen zur elektrischen Sicherheit in dieser Norm enthalten. Weiterhin sollte eine bargeldlose Abrechnung des Strombezugs möglich sein, gewünscht ist ein europaweit einheitliches Zahlungssystem. Elektrische Landanschlüsse mit zulässiger Stromstärke von größer 63 Ampere, wie sie für Fahrgastschiffe mit Hotelbetrieb in Betracht kommen, sind in dieser Norm nicht geregelt. EN 15869 "Fahrzeuge der Binnenschifffahrt - Elektrischer Landanschluss, Drehstrom 400 V, bis 63 A, 50 Hz" besteht aus: - Teil 1: Allgemeine Anforderungen - Teil 2: Landseitiger Teil, sicherheitstechnische Anforderungen - Teil 3: Bordseitiger Teil, sicherheitstechnische Anforderungen.