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Ihre DIN Media GmbH
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Wer öffentliche oder private Schwimmbäder betreibt, hat vieles zu beachten – von der Wasseraufbereitung bis zur Rutschsicherheit. DIN-Normen und VDI-Richtlinien sorgen dafür, dass Schwimmen und Planschen ein unbeschwertes Vergnügen bleibt. Bei uns erhalten Sie die passenden Regelwerke und Praxishilfen.
Im Interview mit Herrn Dr. Dirk P. Dygutsch, einem der drei Herausgeber des DIN Media Kommentars „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“ erfahren Sie, weshalb die in der DIN 19643 formulierten Vorgaben für die Planung und den Betrieb von Schwimmbädern maßgeblich sind, um eine hygienisch einwandfreie Wasserqualität zu gewährleisten und die menschliche Gesundheit zu schützen.
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) verlangt im § 37 Abs. 2, dass von Schwimm- und Badebeckenwasser keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit ausgehen darf.
Diesem Besorgnisgrundsatz kann Folge geleistet werden, indem die allgemein anerkannten Regeln der Technik beachtet und angewendet werden. Der Normenreihe DIN 19643 kommt hier eine zentrale Rolle zu, wie auch die Empfehlung des Umweltbundesamts (UBA) „Hygieneanforderungen an Bädern und deren Überwachung (Stand 2023)“ in seiner Präambel darlegt.
In Kombination mit der genannten UBA-Empfehlung überbrückt die DIN 19643 seit vielen Jahren eine Regelungslücke, denn obwohl nach Infektionsschutzgesetz (§ 38 Abs. 2 IfSG) eine Rechtsverordnung für Schwimm- und Badebeckenwasser vorgesehen ist, existiert diese nach wie vor nicht.
In die jeweilige Überarbeitung der DIN 19643 fließen der derzeitige Stand der Technik sowie die aktuellen Erkenntnisse von Aufbereitung und Betrieb ein. Im Juni 2023 ist die nunmehr vierte Fassung dieser Normenreihe veröffentlicht worden. Sie ersetzt die Version von Dezember 2012.
In Ermangelung einer bundeseinheitlichen Schwimm- und Badebeckenwasserverordnung gibt es derzeit keine gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte, durch deren Einhaltung die im IfSG niedergelegte Besorgnis widerlegt werden kann. Die DIN 19643 hat seit ihrer ersten Fassung obere (und untere) Richtwerte bzw. technische Maßnahmewerte definiert, durch deren Einhaltung die notwendige Hygiene und Wasserqualität sichergestellt werden kann.
Mit der Neufassung der DIN 19643 im Juni 2023 wurden die chemisch-physikalischen Parameter neu sortiert und einem dreiteiligen Stufenmodell zu geordnet. Das macht es den Anwendenden der Norm noch einfacher, die Bedeutung des jeweiligen Parameters zu erfassen und Messwerte einzuordnen. Mit der Einhaltung der Werte der Stufen 1 und 2 sind die hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen sichergestellt. Durch die Einhaltung der Parameter der Stufe 3 kann davon ausgegangen werden, dass die Aufbereitung unter optimalen technischen Bedingungen erfolgt.
Technische Regelwerke wie Normen stellen i. d. R. Anforderungen, Vorgaben und dazu notwendige Maßnahmen dar, ohne tiefergehende Erläuterungen und Hinweise zu geben. Dies macht es dem Anwendenden der Normen unter Umständen schwer, die Normen-Inhalte nachzuvollziehen. Hier leistet der Kommentar einen wichtigen Beitrag, indem er durch Erläuterungen und Praxisbeispiele unterstützt.
Ein weiteres Anliegen des Kommentars ist es, die DIN 19643 in den Kontext des vorbeugenden Gesundheitsschutzes einzuordnen und somit dem Besorgnisgrundsatz des Infektionsschutzgesetzes (§ 37 Abs. 2 IfSG) zu entsprechen. Die jeweiligen Ausführungen und Erläuterungen sollen helfen, das Verständnis der Norm zu verbessern. Dies ist in allen Phasen und für alle Beteiligten während Planung, Bau, Betrieb, Sanierung und Überwachung von öffentlichen Bädern sowie in der Aus- und Weiterbildung bedeutsam. Der Wunsch der Herausgeber sowie Autorinnen und Autoren ist daher, mit diesem Kommentar eine wirksame Unterstützung zur Anwendung aller Teile der DIN 19643 anzubieten.
Bereits bei der letzten Fassung des Kommentars zur DIN 19643 aus dem Jahr 2012 hatte es sich bewährt, die einzelnen Teile der Norm durch die Personen kommentieren zu lassen, die in internen Arbeitsgruppen die Überarbeitung der jeweiligen Normenteile vorbereitet haben. So konnte das profunde Wissen der Experten 1:1 in den Kommentar überführt werden. Genauso wurde auch bei dem aktuellen Kommentar verfahren. Die Aufgabe der drei Herausgeber war es unter anderem, sofern sie nicht auch Autoren waren, die jeweiligen Manuskripte zusammenzuführen und zu vereinheitlichen.
Insgesamt hat die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert; die Manuskripte lagen rechtzeitig vor und der fachliche Input war erwartungsgemäß tadellos. Allen Autorinnen und Autoren spreche ich daher, auch im Namen meiner Mit-Herausgeber, meinen herzlichen Dank aus.
Getreu dem etwas abgewandelten Motto: „Vor der Norm, ist nach der Norm“, werden auch für die Zukunft weitere spannende Themen in die Normungsarbeit einfließen. Eins der wichtigen Themen wird sein, die Hygiene und Wasserqualität mit den Erfordernissen zur Nachhaltigkeit und Energiereduktionen in Einklang zu bringen.
Die Normenreihe DIN EN 15288 legt Anforderungen an Planung und Bau sowie den Betrieb öffentlicher Schwimmbäder fest.
In der DIN EN 15288-1:2019-05 heißt es:
Für ein sicheres Schwimmbad stellt die Planung einen wesentlichen Faktor dar. Alle, die an Planung und Bau von neuen Schwimmbädern oder der Modernisierung von bestehenden Schwimmbädern beteiligt sind, sollen mit höchster Priorität sicherstellen, dass sie Nutzern und Mitarbeitern eine sichere Anlage zur Verfügung stellen. Um dies zu erreichen, bedarf es der Entwicklung von vier Schritten:
- die Gestaltung der Schwimmhalle (falls vorhanden) und des Schwimmbeckens (einschließlich der Maße, der Form und jeglicher Wasser-Attraktionen) sollte so ausgelegt werden, dass eine sichere Nutzung und Überwachung ohne umfangreiche oder aufwändige Betriebsmaßnahmen zu erreichen ist;
- die Gestaltung der Nebenbereiche, einschließlich der Umkleide-, Garderoben-, Dusch- und Toilettenbereiche, des Technikraums und der Chemikalienlager, sollte gleichermaßen für eine sichere Nutzung ausgelegt sein;
- die Bauteile, Werkstoffe, Oberflächen und Einzelteile - einschließlich der Schwimmhallenhülle (soweit vorhanden), des Schwimmbeckens und der Einrichtungen als auch für die Art, wie die Elemente zusammengesetzt/montiert sind — sollten bestmöglich geeignet sein, eine sicher zu nutzende physikalische Umgebung zu schaffen;
- relevante Planungskriterien für eine sichere und funktionsgerechte Instandhaltung.
Die DIN EN 15288 legt sicherheitstechnische Anforderungen fest, die bei der Planung und dem Bau von klassifizierten Schwimmbädern nach Abschnitt 4 zu berücksichtigen sind und ist für die Personen gedacht, die mit der Planung und dem Bau von klassifizierten Schwimmbädern befasst sind. Die Normenreihe gibt Hinweise zu den Risiken, die mit den Planungs- und Baumerkmalen verbunden sind, indem sie die Merkmale beschreibt, mit denen eine sichere Umgebung erreicht werden kann.
Die Anforderungen dieser Europäischen Norm gelten für alle neuen Schwimmbäder und — soweit anzuwenden — für teilweise oder vollständige Sanierung von bestehenden Schwimmbädern.
Publikation DIN Media Kommentar 2024-05
Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasserab 91,10 EUR inkl. MwSt.
ab 85,14 EUR exkl. MwSt.
Publikation DIN-Taschenbuch 477 2024-03
Schwimmbadanlagen und -geräteab 249,00 EUR inkl. MwSt.
ab 232,71 EUR exkl. MwSt.
Publikation DIN-Taschenbuch und DIN Media Kommentar 2024-03
Sichere Schwimmbäder und Schwimmbadgeräteab 285,00 EUR inkl. MwSt.
ab 266,36 EUR exkl. MwSt.
DIN EN 16582 und DIN EN 16713 – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren für private Schwimmbäder und deren Wassersysteme.
Seit vielen Jahrzehnten existieren in Deutschland (sowie auch in anderen Ländern) eigene nationale Regelwerke für die Planung und den Betrieb von privaten Schwimmbädern. Diese „Richtlinien“ werden z. B. in Deutschland vom Bundesverband Schwimmbad und Wellness erstellt und veröffentlicht. Sie entsprechen ohne Einschränkung ebenfalls anerkannten Regeln der Technik.
Durch die Veröffentlichungen der Europäischen Normen DIN EN 16582 und DIN EN 16713 liegen nun allerdings international gültige Regelwerke vor. Diese stellen anerkannte Regeln der Technik dar, sodass bisher national geltende Regelwerke und Richtlinien genau genommen diesen unterzuordnen sind.
Diese Dokumente legen die allgemeinen und besonderen sicherheitstechnischen Anforderungen und Anforderungen an die Qualität sowie Prüfverfahren für Schwimmbäder für die private Nutzung fest. Diese Anforderungen und Prüfverfahren gelten für in den Boden eingelassene, auf dem Boden aufgestellte oder versenkte Schwimmbeckenkonstruktionen, einschließlich deren Montage und Zugangseinrichtungen.
Diese Dokumente legen die Anforderungen an die Filtration und die Prüfverfahren von Filterelementen oder Filtermaterialien, Filtrationseinheiten oder -systemen, Umwälzsysteme sowie für Geräte und Mittel zur Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser fest, die für die Anwendung in privat genutzten Schwimmbädern vorgesehen sind. Sie gelten für Schwimmbäder nach DIN EN 16582-1 und werden in Zusammenhang mit dieser Norm gelesen.
Publikation DIN-Taschenbuch 413 2016-12
Schwimmbadanlagen und -geräte für private Nutzungab 78,00 EUR inkl. MwSt.
ab 72,90 EUR exkl. MwSt.
Die DIN EN 13451-1 legt allgemeine sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren für Schwimmbadgeräte fest, die in nach DIN EN 15288-1 und DIN EN 15288-2 in klassifizierten Schwimmbädern benutzt werden.
Da im Wesentlichen bei allen Schwimmbadgeräten und Teilen, die in einem Schwimmbad eingesetzt werden, die grundsätzlichen sicherheitstechnischen Anforderungen identisch sind, bildet somit der Teil 1 eine sogenannte „horizontale Norm“, deren Festlegungen sind grundsätzlich in allen folgenden Teilen anzuwenden und zu befolgen. Die übrigen Teile der Norm sind „vertikalen Normen“, deren Festlegungen immer dann Vorrang haben, wenn sie aus den spezifischen Gründen des normierten Teils von den Anforderungen nach Teil 1 abweichen.Damit wird deutlich, dass jeder Anwender in einem Anwendungsfall grundsätzlich den Teil 1 und den jeweils anzuwendenden Geräteteil nebeneinander zu beachten hat.
Quelle: Ständer, Helmut: Schwimmbäder, Schwimmbadgeräte und Wasserspielplätze. DIN-Normen in der Praxis. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. DIN Media, 2021.
Horizontale Norm | Vertikale Normen |
---|---|
Anforderungen gelten für alle vertikalen Teilnormen | Anforderungen gelten nur in Verbindung mit Teil 1 Abweichungen haben Vorrang |
DIN EN 13451 Teil 1 (Allgemeine sicherheitstechnische Anforderungen) | DIN EN 13451 Teil 2 DIN EN 13451 Teil 3 DIN EN 13451 Teil 4 DIN EN 13451 Teil 5 DIN EN 13451 Teil 6 DIN EN 13451 Teil 7 DIN EN 13451 Teil 10 DIN EN 13451 Teil 11 |
Norm [ZURÜCKGEZOGEN] 2021-02
DIN EN 13451-1:2021-02ab 117,70 EUR inkl. MwSt.
ab 110,00 EUR exkl. MwSt.
Norm [AKTUELL] 2020-09
DIN EN 13451-2:2020-09ab 70,50 EUR inkl. MwSt.
ab 65,89 EUR exkl. MwSt.
Norm [AKTUELL] 2022-10
DIN EN 13451-3:2022-10ab 106,30 EUR inkl. MwSt.
ab 99,35 EUR exkl. MwSt.
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