Kurzreferat
Stoffeinträge aus diffusen Quellen sind von großer Bedeutung für den Gewässerschutz. Zahlreiche Nähr- und Schadstoffe, vor allem Phosphor und verschiedene Pfl anzenschutzmittel, gelangen über Oberfl ächenabflussund Bodenabtrag in Fließgewässer und bereiten vielfach Probleme für die Erreichung des "guten Zustands", wie ihn die EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) fordert. Zwar bieten die im Rahmen der Bewirtschaftungsplanung zu erstellenden Maßnahmenprogramme gute Ansatzmöglichkeiten, um die Belastung der Fließgewässer durch erosionsbedingte Stoffeinträge zu verringern, aber in der Praxis bestehen erhebliche Schwierigkeiten, Ausmaß und Bedeutung des Boden- und Stoffeintrags abzuschätzen und wirksame und kosteneffi ziente Minderungsmaßnahmen zu ermitteln. Hier setzt das vorliegende Merkblatt an, das von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und dem Bundesverband Boden e. V. (BVB) in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erstellt wurde. Es beschreibt, wie im Rahmen der Bewirtschaftungs- und Maßnahmenplanung zur Umsetzung der EG-WRRL Gewässerabschnitte identifi ziert werden können, in denen erosionsbedingte Boden- und Stoffeinträge ein Problem darstellen. Weiterhin gibt es Hilfestellungen, wie wirksame und kostengünstige Minderungsmaßnahmen abgeleitet und auf den Weg gebracht werden können. Dabei entspricht der Aufbau des Merkblattes den Arbeitsschritten, die empfohlen werden, um Gewässerabschnitte zu ermitteln, die durch Bodenerosion negativ beeinfl usst und denen geeignete Minderungsmaßnahmen zugeordnet werden. Zunächst können mit einfachen Verfahren Flächen eingegrenzt werden, von denen vermutlich der Boden- und Stoffeintrag ins Gewässer erfolgt. Schon auf dieser Basis kann man häufig geeignete Minderungsmaßnahmen ableiten. In schwierigeren Fällen können bestimmte Erosionsprognosemodelle zum Einsatz kommen, die im Merkblatt vorgestellt werden. Im Anschluss daran steht eine umfangreiche Zusammenstellung von Minderungsmaßnahmen gegen Bodenabtrag, mit Hinweisen zur Wirksamkeit, Umsetzbarkeit, Kosteneffi zienz und zu rechtlichen Rahmenbedingungen des Einsatzes. Untermauert wird dies durch einige Fallbeispiele. Abschließend werden Hemmnisse beschrieben, welche der Umsetzung entgegenstehen, und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, diese zu überwinden.