VG 85567:2012-05

Sollschmelzstellen werden in U-Boot-Gleichstromnetzen eingesetzt und dienen zum Anlagenschutz im Falle eines Netzkurzschlusses. Bedingt durch den äußerst geringen Innenwiderstand des von leistungsfähigen Batterien gespeisten Netzes fließen bei Kurzschluss sehr starke Gleichströme (Größenordnung 100 kA), die sicher abgeschaltet werden müssen. Damit dies überhaupt möglich ist, muss der Kurzschluss-Gleichstrom zunächst auf einen Wert begrenzt werden, den der zugehörige Leistungsschalter abschalten kann. Dazu schaltet man eine Sollschmelzstelle zwischen Batterie und Leistungsschalter. Nach dem Abschmelzen der stromführenden Leiter-Engstelle ("Steg") wird in der Sollschmelzstelle ein Lichtbogen gezündet, dessen Innenwiderstand für die notwendige Strombegrenzung sorgt. Sollschmelzstellen sind in den U-Booten der Klasse 209 im Einsatz und werden - auch als Ersatzteil - weiterhin benötigt. Bei der vorliegenden Norm handelt es sich um eine Produktnorm für den Bereich der elektrischen Anlagen auf Wasserfahrzeugen, zuständig ist der NA 132-03-51 AA "Sicherungen" der Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN.