IEC 61511-1:2016-02

Auf der Grundlage der zweiten Ausgabe der Normenreihe IEC 61508 über "Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/programmierbarer elektronischer Systeme" erarbeitet das IEC/SC 65A "Systembetrachtungen" die zweite Ausgabe der Norm IEC 61511 (in Deutschland übernommen als DIN EN 61511 (VDE 0810)), die für die funktionale Sicherheit in der Verfahrenstechnik heranzuziehen ist.
IEC 61511 gilt für PLT-Sicherheitseinrichtungen, die auf elektrischer (E), elektronischer (E) und programmierbarer elektronischer (PE) Technologie beruhen. Falls andere Technologien zur Realisierung logischer Steuerungen verwendet werden, sollten die grundlegenden Prinzipien von IEC 61511 in entsprechender Weise angewendet werden, um sicherzustellen, dass die Anforderungen hinsichtlich der funktionalen Sicherheit erfüllt werden.
In IEC 61511 werden auch die Sensoren und Aktoren von PLT-Sicherheitseinrichtungen betrachtet, unabhängig von der Technologie, in der sie ausgeführt sind. IEC 61511 ist im Rahmen der Norm IEC 61508 zugeschnitten auf die Prozessindustrie. Sie behandelt außerdem die Durchführung einer Gefährdungs- und Risikoanalyse, um daraus die Spezifikation von PLT-Sicherheitseinrichtungen ableiten zu können. Andere Sicherheitseinrichtungen werden nur so weit beleuchtet, dass ihr Beitrag bei der Betrachtung der Leistungsanforderung an die PLT-Sicherheitseinrichtungen berücksichtigt werden kann. Der "Sicherheitslebenszyklus" und die "Sicherheits-Integritätslevel" (SIL) bilden die Grundlage für die Anwendung der Norm IEC 61511.
In der zweiten Ausgabe von IEC 61511 sind viele Anforderungen an PLT-Sicherheitseinrichtungen praxisgerechter gestaltet worden. Dennoch ist das sicherheitstechnische Profil einer PLT-Sicherheitseinrichtung auf einem dem zu berücksichtigenden Risiko entsprechend hohen Niveau.