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Die im Juli 2017 veröffentlichte zweite Ausgabe der IEC 60728-13-1 löst die im April 2013 erschienene erste Ausgabe dieser Norm ab. Die Norm wurde auch als DIN EN 60728-13-1 (VDE 0855-13-1):2013-04 in deutscher Sprache veröffentlicht. Eine Übersetzung der neuen Ausgabe ist in Arbeit und existiert bereits als Norm-Entwurf.
Hintergründe
Diese Norm stellt eine Ergänzung zu IEC 60728-13 "Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste - Teil 13: Optische Anlagen zur Übertragung von Rundfunksignalen" (Deutsche Fassung: DIN EN 60728-13 (VDE 0855-13):2010-10 "Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste - Teil 13: Optische Anlagen zur Übertragung von Rundfunksignalen") dar, die rein auf Glasfaserübertragung basierende Kabelnetze (FTTH-Systeme) beschreibt. Beide Normen gingen aus Initiativen des Japanischen Nationalen Komitees hervor, die wiederum von japanischen Kabelnetzbetreibern und ihren Zulieferern ausgelöst wurden.
In Japan war der Glasfaserausbau schon früh sehr viel weiter fortgeschritten als in vielen anderen Ländern. Die beiden Normen sind dadurch sehr stark durch die Verhältnisse in Japan geprägt. Während sich die Norm IEC 60728-13 auf die Beschreibung des Systemaufbaus und die Übertragung im Frequenzbereich bis 862 MHz konzentriert, geht es in der Ergänzung IEC 60728-13-1 um die zusätzliche Nutzung solcher Systeme für die Übertragung von Satelliten-Signalen. In der ersten Ausgabe war dafür der Frequenzbereich von 1 GHz bis 2,6 GHz vorgesehen. Die Überarbeitung, die in der zweiten Ausgabe mündete, wurde erforderlich, weil die Bandbreite der Satelliten-Transponder durch die Einführung von 4k- und 8k-Fernsehen erweitert werden musste und die Spezifikation der Glasfaser-Systeme angepasst werden sollte.
Inhalt
In der Norm wird beschrieben, wie glasfaserbasierte Kabelnetze zusätzlich zur Übertragung von über Rundfunk- und Kommunikationssatelliten empfangbaren Rundfunkprogrammen genutzt werden können. Dabei werden ausschließlich Übertragungsverfahren betrachtet, die auf der Modulation hochfrequenter Trägerfrequenzen basieren. Die Beschreibung setzt auf dem in IEC 60728-13 definierten System-Referenzmodell auf. Die Übertragung im nun auf 1 GHz bis 3,3 GHz erweiterten Frequenzbereich kann dabei entweder auf derselben Wellenlänge erfolgen, die auch für den Frequenzbereich unterhalb von 1 GHz genutzt wird, oder es wird dafür eine zweite Wellenlänge eingesetzt.
Die Norm beschreibt die einzuhaltenden Grenzwerte für die Störabstände, wobei alle derzeit über Satelliten eingesetzten digitalen Modulationsverfahren berücksichtigt wurden, und die zugehörigen Messvorschriften. Der informative Anhang A enthält Realisierungsbeispiele für sechs typische Anwendungsfälle, bei denen die optischen Leistungen und Rauschabstände exemplarisch ausgerechnet und dargestellt wurden. In den (ebenfalls informativen) Anhängen B und C wird auf die besondere Problematik beim Betrieb im Wellenlängenmultiplex eingegangen. Im Anhang D werden Gleichungen zur Berechnung der Verschlechterung des Rauschabstandes angegeben, wie er sich an der Satelliten-Empfangsantenne infolge zusätzlicher Dämpfung bei Regen ergeben kann.
Dieser Artikel wurde geändert durch: IEC 60728-13-1 Corrigendum 1:2017-09