IEC 60704-1:2021-03

Die Kaffeemaschine gluckert, der Kühlschrank brummt, der Backofen rauscht und der Toaster wirft mit einem Knall den Toast aus. Hausgeräte und ihre Geräusche gehören so selbstverständlich zu unserem Leben, dass wir sie oft erst wahrnehmen, wenn sie fehlen. Wenn es still bleibt, weil ein Gerät seinen Dienst versagt. Beim Kauf eines neuen ist aber schwer zu beurteilen, wie laut ein Gerät sein wird. Umso wichtiger sind die Daten in den Verkaufsunterlagen oder auf dem Energieetikett. Damit die Geräuschangaben der Hersteller verlässlich und vergleichbar sind, werden standardisierte Prüfverfahren verwendet.
Die IEC 60704-1 beschreibt die Geräuschmessung bei Hausgeräten aller Art. Diese Norm beruht auf verschiedenen ISO-Normen, in denen Anforderungen an akustische Messgeräte und Messmethoden beschrieben werden. Darauf aufsetzend beschreibt die IEC 60704-1 die Grundzüge der Messung: Ermittlung eines Schalleistungspegels, geeignete Messverfahren und Messräume, welche Genauigkeit anzustreben ist, Mikrofonanordnungen und allgemeine Anforderungen zum Betrieb der Geräte.
In gerätespezifischen Folgeteilen 60704-2-x sind dann die genauen Betriebsbedingungen für jede Gerätefamilie festgelegt. Insbesondere die Beladung und die Aufstellung sind entscheidend, um vergleichbare Messergebnisse zu erhalten. Mittlerweile sind die Testbedingungen für 15 Gerätefamilien definiert, fünf weitere Folgeteile sind in Arbeit.
Zusammen mit den Verbrauchsdaten (Energie, Wasser, Zeit) und den Leistungsdaten (Waschwirkung der Waschmaschine, Saugleistung des Staubsaugers usw.), gehört das Geräusch zu den Gebrauchseigenschaften. Die Messmethoden für diese Parameter sind aufeinander abgestimmt, so dass eine stimmige und aussagekräftige Gesamtinformation über das Produkt entsteht.
Die IEC 60704-1 ist jetzt neu erschienenen. In der 4.Edition sind messtechnische Neuerungen aus den ISO-Normen berücksichtigt. Die Übernahme zur DIN EN 60704-1 ist in Arbeit.