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Diese Internationale Norm legt die Leistungsanforderungen an Schutzkleidung fest, die von Anwendern von flüssigen Pestizidprodukten getragen wird, ebenso für Schutzkleidung von Personen, die Nachfolgearbeiten (nach der Anwendung von Pestizidprodukten) durchführen. Die Anwendung von Pestizidprodukten umfasst das Auftragen, Mischen sowie Befüllen und weitere Tätigkeiten wie etwa Verwendung von Reinigungsausrüstung und Behältern. Pestizidprodukte sind in bestimmten Ländern/Regionen der Welt als Pflanzenschutzmittel (PPP, en: plant protection products) bekannt. Diese Norm enthält Anforderungen an Kleidungsstücke (zum Beispiel Hemden, Jacken, Hosen und Overalls) und an Teilkörperschutzkleidung (zum Beispiel Schürzen, Kittel, Schutzärmel, Hauben/Kappen und Material), das unter Rückenspritzgeräten angeordnet ist. Anforderungen an Kleidungsstücke und an Teilkörperschutzkleidung, die aus mehreren Lagen oder Materialien gefertigt sind, werden ebenfalls in dieser Norm behandelt. Die Anwendung von Pestiziden oder Pflanzenschutzmitteln ist weltweit streng durch Regulierungsbehörden geregelt, die für die Genehmigung des Produktes zuständig sind, das in Verkehr gebracht werden soll. Für Unternehmen ist es erforderlich, der Genehmigungsbehörde Unterlagen vorzulegen, um ihre Produkte für den Verkauf registrieren zu können. Auf der Grundlage der vom Registranten vorgelegten Dokumente legt die Genehmigungsbehörde das potentielle Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt fest, einschließlich der Risiken für die Anwender oder Bediener von Pestiziden sowie für Personen, die Nachfolgearbeiten ausführen. Häufig wird ein abgestufter Ansatz der Risikobeurteilung angewendet, mit der Beurteilung der Gefährdungen als erstem Schritt, gefolgt von einer Beurteilung der Expositionsauswirkungen, um das potentielle Risiko zu beurteilen, was als Grundlage zur Risikominderung dient. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wird oft zur Risikominderung verwendet. Das potentielle Risiko wird normalerweise für die verschiedenen Expositionsszenarien berechnet, bei denen das Pestizidprodukt verwendet werden kann. Beispielsweise könnte für ein Pestizidprodukt die Expositionsbeurteilung für eine Sprühanwendung über Kopf berechnet werden, wobei eine offene Traktorkabine verwendet wird, ein Rückenspritzgerät sowie eine Anwendung in Gewächshäusern unter Verwendung einer Sprühpistole und weitere Anwendungsweisen, die in dem Land verbreitet sind, in dem das Produkt registriert wird. Zusätzlich werden Berechnungen für das Mischen und Befüllen und weitere Tätigkeiten angestellt. Auf der Basis der Expositionsszenarien und der Art der Aufgabe können Teilkörperschutzkleidungsstücke erforderlich sein, die Teile des Körpers bedecken. So kann beispielsweise eine Kappe/ein Hut/eine Haube für Sprühanwendungen über Kopf erforderlich sein, eine Schürze für das Mischen und Befüllen, und für Anwendungen mit einem Rückenspritzgerät kann Zubehör, das den Rücken bedeckt, erforderlich sein. Der Schutz muss den ermittelten Risiken entsprechen, damit ein zu geringer Schutz ebenso vermieden wird wie ein übermäßiger Schutz, der zum Verlust von Behaglichkeit oder Hitzebelastung führen kann. Diese Norm klassifiziert Kleidungsstücke und Teilkörperschutzkleidung in drei Leistungsstufen. Nachstehend ist eine kurze Beschreibung dieser drei Leistungsstufen angegeben. Kleidungsstücke und Teilkörperschutzkleidung der Stufe 1 sind geeignet, wenn das potentielle Risiko relativ gering ist. Die Leistungsanforderungen an Kleidungsstücke der Stufe 1 wurden auf der Grundlage der Leistung von Kleidungsstücken aus Baumwolle und/oder Polyester/Baumwolle entwickelt, welche weitgehend für die Exposition von Anwendern und Studien von Nachfolgearbeiten verwendet werden. Kleidungsstücke der Stufe 1 erzeugen den geringsten Schutz und sind für die Anwendung mit konzentrierten Pestizidformulierungen nicht geeignet. Kleidungsstücke und Teilkörperschutzkleidung der Stufe 2 sind geeignet, wenn festgelegt wurde, dass der erforderliche Schutz höher ist als bei Kleidungsstücken der Stufe 1. Diese Kleidungsstücke bieten normalerweise eine Ausgewogenheit zwischen Behaglichkeit und Schutz. Kleidungsstücke der Stufe 2 sind für die Anwendung mit konzentrierten Pestizidformulierungen nicht geeignet. Kleidungsstücke und Teilkörperschutzkleidung der Stufe 3 sind für die Anwendung geeignet, wenn festgelegt wurde, dass das potentielle Risiko hoch ist. Für Anzüge/Overalls der Stufe 3, die Wärmestau verursachen können, der zum Hitzekollaps/Belastung führen kann, sind vorbeugende Maßnahmen erforderlich, wie etwa eine kurze Tragedauer. Kleidungsstücke und Teilkörperschutzkleidung der Stufe 3 sind sowohl für die Anwendung mit verdünnten Pestizidlösungen als auch mit konzentrierten Pestiziden geeignet. Diese Internationale Norm ist für Hersteller von Geweben und Kleidung vorgesehen, für Pestizidprodukthersteller sowie Ausbilder, Regulierungsbehörden und weitere Einzelpersonen oder Organisationen, die Entscheidungen in Bezug auf Schutzkleidung zum Schutz vor Pestizidprodukten treffen. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 075-05-03 AA "Schutzkleidung gegen Chemikalien und radioaktive Kontamination" im DIN-Normenausschuss Persönliche Schutzausrüstung (NPS).
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN ISO 27065:2020-05 .