DIN EN ISO 11085:2010-08

Diese Norm legt Prüfverfahren zur Bestimmung des Fettgehalts von Getreide, Getreideerzeugnissen und Futtermitteln fest. Auf Ölsaaten und ölhaltige Früchte sind diese Verfahren nicht anwendbar. Die Auswahl des anzuwendenden Verfahrens hängt von der Art und Zusammensetzung des zu analysierenden Materials und dem Grund für die Durchführung der Analyse ab. Verfahren A dient zur Bestimmung des direkt extrahierbaren Rohfettgehalts und ist auf alle Materialien mit Ausnahme der im Anwendungsbereich von Verfahren B angegebenen Materialien anwendbar. Verfahren B dient zur Bestimmung des Gesamtfettgehalts und ist auf alle Materialien anwendbar, aus denen Öle und Fette ohne vorherige Hydrolyse nicht vollständig extrahiert werden können. Nach dem von Randall modifizierten Soxhlet-Verfahren wird Fett unter Anwendung von Petrolether als Lösungsmittel extrahiert. Die Prüfmenge wird in das siedende Lösungsmittel (Heißextraktion) eingetaucht, an das sich ein Spülen mit kaltem Lösungsmittel anschließt, wodurch die Extraktionsdauer zu verringern ist. Das Lösungsmittel löst Fette, Öle, Pigmente und andere lösliche Substanzen aus der Prüfmenge heraus. Nach der Extraktion wird das Lösungsmittel verdampft und durch Kondensation zurückgewonnen. Der anfallende Fettrückstand wird nach dem Trocknen gravimetrisch bestimmt. Für die Bestimmung des Gesamtfettgehalts wird die Probe unter Erhitzen mit Salzsäure behandelt. Für chemisch oder mechanisch gebundene Fette ist vor der Lösungsmittelextraktion eine Hydrolyse durchzuführen. Die dabei erhaltene Mischung wird gekühlt und filtriert. Der Rückstand wird gewaschen und getrocknet, dann folgt die vorgenannte Extraktion. Für Bestimmungen des Gesamtfettgehalts in Proben mit "hohem" Fettgehalt (das heißt mindestens 100 g/kg) wird vor Anwendung von Verfahren B eine Vorextraktion durchgeführt. Für diese Norm ist das Gremium NA 057-05-06 AA "Getreide und Getreideerzeugnisse" im DIN zuständig.