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Norm [AKTUELL]
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Die Grundlage zur biologischen Bewertung von Medizinprodukten ist oft empirischer Natur und wird von der Sorge um die Sicherheit des Menschen beeinflusst. Das Risiko ernster und irreversibler Effekte, wie Krebs oder Abnormalitäten in der Nachfolgegeneration, ist von besonderem öffentlichen Interesse. Es ist klar, dass bei Bereitstellung sicherer Medizinprodukte solche Risiken, im Rahmen der Möglichkeiten, auf ein Minimum reduziert werden. Die Beurteilung mutagener, kanzerogener und reproduktiver Gefahren ist eine wichtige Komponente bei der Kontrolle dieser Risiken. Nicht alle Verfahren zur Prüfung auf Gentoxizität, Karzinogenität und Reproduktionstoxizität sind gleichermaßen gut entwickelt; auch ihre Gültigkeit für die Anwendung auf Medizinprodukte ist nicht in jedem Falle gesichert. Wichtige Einflüsse der Probengröße und -vorbehandlung, wissenschaftliches Verständnis von Krankheitsprozessen und die Validierung der Prüfmethoden limitieren die Aussagekraft der verfügbaren Methoden. Die Auswahl der Prüfungen, die für die Bewertung eines bestimmten Produktes erforderlich sind, setzt eine sorgfältige Abschätzung der voraussichtlichen Anwendung des Produktes am Menschen und der möglichen Wechselwirkung des Produktes mit verschiedenen biologischen Systemen voraus. Diese Betrachtungen sind in Bereichen wie der Reproduktions- und Entwicklungstoxikologie besonders wichtig. Die DIN EN ISO 10993-3 bietet Prüfmethoden zum Nachweis spezifischer biologischer Risiken an sowie, wenn notwendig, Strategien für die Auswahl der Tests, die bei der Identifikation möglicher Gefahren helfen. Die Durchführung von Prüfungen zur Identifikation von Gefahren ist nicht immer notwendig oder hilfreich; sollte aber die Notwendigkeit bestehen, ist es wichtig, dass bei der Prüfung auf die maximale Empfindlichkeit zu achten ist. Die Interpretation von Prüfergebnissen und ihre Bedeutung für die Gesundheit des Menschen liegen nicht im Anwendungsbereich der DIN EN ISO 10993-3. Wegen der Vielfalt der möglichen Ergebnisse und der Bedeutung von Faktoren, wie Dauer der Exposition, Speziesunterschiede sowie Berücksichtigung von mechanischen und physikalischen Eigenschaften, kann die Risikobewertung nur fallweise vorgenommen werden. Diese Norm wendet sich an Hersteller von Medizinprodukten und an Prüflaboratorien. Für diese Norm ist das Gremium NA 027-02-12 AA "Biologische Beurteilung von Medizinprodukten" im DIN zuständig.
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 10993-3:2009-08 .
Gegenüber DIN EN ISO 10993-3:2009-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Änderung der Prüfstrategie durch Aufnahme eines in-vivo-Tests und einer Follow-up-Bewertung; b) neuer Anhang A (normativ) Anleitung zur Auswahl eines geeigneten Verfahren zur Probenvorbereitung für die Genotoxizitätsprüfung aufgenommen; c) Aufnahme von weiteren in-vitro und in-vivo-Prüfungen für die Bewertung des genotoxischen Potenzial von Medizinprodukten; d) neuer Anhang B (informativ) "Flussdiagramm für die Follow-up-Bewertung" aufgenommen; e) Anhang E (normativ) geändert in "Erwägungen zu Karzinogenitätsprüfungen, die als Implantationsprüfungen durchgeführt werden"; f) neuer Anhang F (informativ) "In-vitro-Prüfungen auf Embryotoxizität" aufgenommen.