DIN EN ISO 10326-1:2017-03

Insassen von Fahrzeugen und beweglichen Arbeitsmaschinen sind mechanischen Schwingungen ausgesetzt, die das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und unter Umständen (durch Schädigung der Wirbelsäule) die Gesundheit sowie die Sicherheit beeinträchtigen können. Daher kommen Sitze zum Einsatz, die die Übertragung von Ganzkörper-Schwingungen vermindern. Ein Schwingsitz ist das letzte Element vor dem Fahrer, das eine Federung bewirkt. Spezielle Messnormen, mit denen sich die schwingungsmindernden Eigenschaften eines Sitzes quantitativ erfassen lassen, dienen der Entwicklung solcher Sitze.
Diese DIN-EN-ISO-Norm enthält grundlegende Anforderungen an ein Laborverfahren zur Messung der Schwingungsübertragung von einem Fahrzeug über den Sitz auf den Insassen. Damit können von verschiedenen Laboratorien ermittelte Prüfergebnisse gleichartiger Schwingsitze miteinander verglichen werden.
Das in dieser Norm festgelegte grundlegende Sitzprüfverfahren bildet den üblichen Einsatz eines Fahrzeugs beziehungsweise einer fahrbaren Maschine nach. Außerdem sind darin Anforderungen an die Messgeräte einschließlich einer Messscheibe zur Befestigung der Schwingungsaufnehmer festgelegt sowie Verfahren zur Beurteilung der Messergebnisse und für deren Dokumentation.
In einem informativen Anhang ist eine Beurteilung der Beschleunigung beschrieben, die beim Stoß gegen die Endanschläge der Sitzfederung (Federwegbegrenzungen) auftritt, wenn der Schwingweg überschritten wird. Dies ist zum Beispiel für Sitze geländegängiger Fahrzeuge bedeutsam, bei denen gelegentliche starke Stöße zu erwarten sind. Ein weiterer informativer Anhang beschreibt ein Beispiel für eine stochastische Prüf-Erregerschwingung.
In diese Neufassung der Norm aus dem Jahr 1994 wurden, zur Erleichterung der Lesbarkeit, die beiden Änderungen aus den Jahren 2008 und 2012 eingearbeitet. Außerdem wurde der Text redaktionell überarbeitet.
Die dieser Deutschen Norm zugrunde liegende Internationale Norm wurde vom ISO/TC 108/SC 4 "Human exposure to mechanical vibration and shock" in Zusammenarbeit mit dem CEN/TC 231 "Mechanische Schwingungen und Stöße" erarbeitet. Das CEN hat sie unverändert als Europäischen Norm übernommen. Das zuständige deutsche Gremium ist der Ausschuss NA 001-03-07-01 (NALS/VDI C 7.1) "Ganzkörper-Schwingungen".