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Das in DIN EN 62021-1 beschriebene standardisierte Verfahren ist ein Verfahren zur Messung des Säuregehaltes in ungebrauchten und gebrauchten Mineralölen mittels potentiometrischer Titration, das eine spezielle Ausrüstung zur Durchführung erfordert. Historisch gesehen wurde der Säuregehalt von Isolierölen durch kolorimetrische Titration, wie in IEC 60296:1982, beschrieben, gemessen. Mit der Überarbeitung von IEC 60296 wurde die kolorimetrische Titration gestrichen, weil dieses Verfahren hohe Volumina an Proben und Lösemitteln benötigte und dadurch unerwünschte Mengen an Abfall erzeugte.
Jedoch besteht weiterhin ein Marktbedarf an einer kolorimetrischen Titration, weil viele Laboratorien dieses Verfahren anwenden.
Der vorliegende Teil 2 von DIN EN 62021 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung des Säuregehaltes in ungebrauchten und gebrauchten elektrischen Isolierölen auf Mineralölbasis.
In ungebrauchten und gebrauchten Isolierölen auf Mineralölbasis sind die in Betracht kommenden Komponenten mit saurem Charakter organische Säuren, phenolische Verbindungen, einige Oxidationsprodukte, Harze, organometallische Salze und Additive.
Das Verfahren kann verwendet werden, um relative Veränderungen anzuzeigen, die in Isolierölen auf Mineralölbasis während ihrer Verwendung unter oxidativen Bedingungen auftreten können, die entweder durch andere Eigenschaften des verbleibenden Mineralöles angezeigt oder nicht angezeigt werden können.
Der Säuregehalt kann in der Qualitätskontrolle bei ungebrauchten Mineralölen verwendet werden.
Da eine Vielfalt von Oxidationsprodukten, die in gebrauchten Mineralölen vorhanden sind, zum Säuregehalt beitragen und diese Produkte sehr weit in ihren Korrosionseigenschaften variieren, kann dieser Test nicht verwendet werden, um die Korrosivität eines Mineralöls unter Betriebsbedingungen vorherzusagen.
Die Ergebnisse des Säuregehaltes, die mit diesen Prüfverfahren erhalten werden, können oder können nicht numerisch die gleichen sein, wie sie mit dem potentiometrischen Verfahren erhalten werden, aber sie sind im Allgemeinen von der gleichen Größenordnung. Das potentiometrische Verfahren verwendet einen Endpunkt bei pH = 11,3, um eine Titration aller Spezies sicherzustellen, wogegen die kolorimetrischen Verfahren einen Indikator-Farbwechsel bei ungefähr pH = 9,5 verwenden. Dies kann zu geringfügig höheren Ergebnissen bei Ölen mit Säuregehalten oberhalb 0,3 mg KOH/g Öl führen, wenn das potentiometrische Verfahren verwendet wird.
Für die Norm ist das DKE/K 182 "Flüssigkeiten und Gase für elektrotechnische Anwendung" zuständig.