DIN EN 17254:2019-12

In dieser Norm werden Mindestanforderungen der Leistungskriterien für Enzym-gekoppelte Immunosorbent-Tests festgelegt, die nicht fragmentiertes oder fragmentiertes Gluten aus Weizen (zum Beispiel Triticum aestivum), Roggen und Gerste in rohen und verarbeiteten Lebensmitteln quantifizieren. Diese Norm ist für die Verwendung in Ergänzung zu EN 15842 vorgesehen. Zöliakie (en: coeliac disease, CD) ist eine Autoimmunerkrankung des Dünndarms, von der vor allem genetisch anfällige Personen betroffen sind. Ihre Prävalenz wird auf 1 % der Weltbevölkerung geschätzt. CD manifestiert sich in einer chronischen Enteropathie, die durch eine irreversible Glutenunverträglichkeit hervorgerufen wird. Bei der Einnahme von Gluten führt die unvollständige Verdauung dieser Proteine im Magen-Darm-Trakt zum Auftreten von aus Gluten entstandenen Peptiden. Es enthält überlappende T-Zell-Epitope, und seine deaminierte Form ist ein starker T-Zell-Stimulator. Toxische Glutenpeptide bewirken die Stimulation des angeborenen und des adaptiven Immunsystems. Dies führt zu histologischen Veränderungen in der Dünndarmschleimhaut von Zöliakiepatienten, die zu schweren Symptomen wie chronischer Durchfall, Blähungen und Malabsorption (mangelhafte oder ungenügende Aufnahme von Nährstoffen aus dem Verdauungstrakt) von Nährstoffen führen. Zöliakie, wenn unbehandelt, ist mit erhöhter Sterblichkeit verbunden und die einzige anerkannte Behandlung ist eine strikte und lebenslange Einhaltung einer glutenfreien Diät, die die durch Gluten ausgelöste Immunantwort unterbricht. Das zuständige nationale Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 057-01-05 AA "Lebensmittelallergene" im DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL).