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Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) eines Raumfahrtsystems oder -geräts ist die Fähigkeit, in deren elektromagnetischer Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren, ohne in diese Umgebung, zu der auch andere Einrichtungen gehören, unzulässige elektromagnetische Störgrößen einzubringen. Das Raumfahrtsystem ist für die Verträglichkeit mit seiner äußeren natürlichen, induzierten oder vom Menschen erzeugten elektromagnetischen Umgebung ausgelegt. Natürliche Komponenten sind Blitzschlag bei Trägerraketen und das Erdmagnetfeld bei Raumfahrzeugen. Die Aufladung von Raumfahrzeugen wird definiert als Spannungsaufbau bei Raumfahrzeugen oder deren Baugruppen, die vollständig von Plasma umgeben sind. Aus der Aufladung resultieren elektrostatische Entladungen mit möglicherweise nachteiligen Auswirkungen. Vom Menschen - absichtlich oder unabsichtlich - verursachte äußere Störungen resultieren aus Radar- oder Telekommunikationsstrahlen während des Bodenbetriebs und der Startsequenz. Intersystem-EMV besteht ebenfalls zwischen der Trägerrakete und deren Nutzlast oder zwischen Raumfahrzeugen. Intrasystem-EMV wird als zwischen allen elektrischen, elektronischen, elektromagnetischen und elektro-mechanischen Geräten innerhalb des Raumfahrzeugs bestehend sowie durch das Vorhandensein seiner selbstinduzierten elektromagnetischen Umgebung definiert. Sie umfasst die absichtliche Aussendung elektro-magnetischer Felder und parasitäre Störaussendung von fahrzeuginternen Geräten. Sowohl leitungsgeführte als auch gestrahlte Störaussendungen sind betroffen. Ein Sicherheitsfaktor für elektromagnetische Störungen wird an systemkritischen Punkten durch Vergleich von Störpegel und Empfindlichkeit an jenen Punkten definiert. EMV-Grundsätze und allgemeine Systemanforderungen sind in ECSS E ST 20 festgelegt. Diese Norm ECSS E ST 2007 behandelt detaillierte Systemanforderungen (Abschnitt 4), allgemeine Prüfbedingungen, Verifizierungsanforderungen auf Systemebene und Prüfverfahren auf Untersystem- und Geräteebene (Abschnitt 5) sowie informative Grenzwerte (Anhang A). ECSS E ST 2006 "Aufladung von Raumfahrzeugen" steht in Zusammenhang mit der vorliegenden Norm und behandelt Überwachung und Risiken der Aufladung aufgrund umgebungs- und fahrzeuginduzierter Aufladung von Raumfahrzeugen, während ECSS E ST 2007 elektromagnetische Auswirkungen elektrostatischer Entladungen behandelt. Die Anhänge A bis C der ECSS E ST 20 dokumentieren EMV-Vorgänge in Zusammenhang mit ECSS E ST 2007: der EMV-Überwachungsplan (Anhang A) legt Vorgehensweise, Verfahren, Verfahrensweisen, Ressourcen und Organisation fest, im Prüfplan für elektromagnetische Auswirkungen (Anhang B) sind Prüfprozesse, Analysen und Prüfungen definiert und festgelegt, und der Prüfbericht für elektromagnetische Auswirkungen (Anhang C) dokumentiert die Prüfergebnisse. Der EMEVP und der EMEVR sind die Grundmittel für die Auslegung dieser Norm. Diese Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojekts nach ECSS S ST 00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16603-20-07:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 131-10-01 AA "Interoperabilität von Informations-, Kommunikations- und Navigationssystemen" im Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL) im DIN. Dieses Dokument basiert auf ECSS E ST 20 07C Rev.1. Dieses Dokument wurde speziell für die Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeder anderen EN, die denselben Anwendungsbereich behandelt, allerdings mit erweitertem Bereich der Anwendbarkeit (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt).
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN 16603-20-07:2022-12 .