DIN EN 16602-70-30:2015-07

Diese Norm legt Anforderungen an die Vorbereitung und den Zusammenbau von durch Drahtwicklung zusammenzufügenden Teilen sowie an die Auswahl, Kalibrierung, Anwendung und Zertifizierung von Drahtwickelwerkzeugen fest. Die von dieser Norm abgedeckten Drahtwickelverbindungen sind in Bild 11 dargestellt. Diese Art von Verbindungen ist vergleichbar mit dem Typ "Klasse A, bevorzugt" beziehungsweise "modifiziert" nach MIL-STD-1130 und NASA NHB 5300.4 (3H). Die vorliegende Norm behandelt nur zuvor geprüfte und qualifizierte Drahtwickelverbindungen; dies umfasst vier Drahtdicken von 24 AWG bis 30 AWG sowie drei Wickelstiftgrößen mit einer maximalen Diagonalen von bis zu 1,78 mm. Der informative Anhang A enthält ein schrittweises Verfahren. Die Anwendung von dickerem Draht und größeren Anschlüssen ist nicht generell verboten; es wird jedoch als unwahrscheinlich angesehen, dass für derartige Maße das Drahtwickelverfahren als Verfahren zur Herstellung von elektrischen Verbindungen gewählt wird. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass Drähte dicker als 24 AWG mehrlitzig ausgeführt sind und die entsprechenden Anschlüsse durch Löten nach ECSS-Q-ST-7008 oder Crimpen nach ECSS-Q-ST-7026 hergestellt werden. Die Anforderungen an Schulung und Zertifizierung der Bediener und Prüfer sind in 5.6.7 sowie ECSS-Q-ST-20 festgelegt. Mit Wirkung vom Zulassungsdatum gilt nach dieser Norm die Annahme des externen Dokuments in begrenztem Umfang für die Anwendung im System der Europäischen Kooperation für Raumfahrtnormung (ECSS). Diese Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojekts nach ECSS-S-ST-00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16602-70-30:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Dieses Dokument wurde speziell zur Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeglicher Europäischer Norm, da es denselben Anwendungsbereich hat, jedoch über einen größeren Geltungsbereich (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt) verfügt. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 131-10-01 AA "Interoperabilität von Informations-, Kommunikations- und Navigationssystemen" im DIN-Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL).