DIN 25425-1:2016-10

Das Dokument enthält Regeln für die Auslegung von Radionuklidlaboratorien. Von den zu beachtenden gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften sind insbesondere die Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV), die baupolizeilichen Vorschriften, die Arbeitsstättenverordnung, die Unfallverhütungsvorschriften sowie die Gefahrstoffverordnung zu erwähnen. In diesem Dokument sind Regeln für die Bauausführung von Radionuklidlaboratorien und die funktionell bedingten Sonderräume zusammengestellt, die dem Planer, dem Errichter, dem Betreiber, dem Gutachter und der Behörde als Leitfaden dienen sollen. Einrichtungen für Tätigkeiten mit offenen radioaktiven Stoffen in Radionuklidlaboratorien werden in diesem Dokument nur insoweit erwähnt, als sie bereits bei der Auslegung des Laboratoriums berücksichtigt werden müssen. Grundlagen für die Erstellung von Strahlenschutzregeln sind in DIN 25425-4 angegeben.
Dieses Dokument gilt für die Auslegung von Radionuklidlaboratorien, in denen genehmigungsbedürftig mit offenen radioaktiven Stoffen umgegangen wird, und für die Auslegung von funktionell bedingten Sonderräumen. Anforderungen, die sich aus dem Umgang mit umschlossenen radioaktiven Stoffen ergeben, sind nicht Gegenstand dieses Dokuments. Soweit die Freigrenzen nach StrlSchV, Anlage III, Tabelle 1, Spalte 2, unter Beachtung der Summenformel, angewandt auf offene radioaktive Stoffe unterschritten werden, gilt dieses Dokument nicht. Für Messgeräte, in denen radioaktive Stoffe eingefügt sind und mit der Außenluft in Kontakt sein können, wie zum Beispiel Elektroneneinfangdetektoren mit 63Ni, gilt die Sonderregelung nach 6.3. Für die Anforderungen an Aufbewahrungseinrichtungen radioaktiver Stoffe gilt DIN 25422. Für die Errichtung von Heißen Zellen gelten DIN 25420-1 und DIN 25420-2 sowie DIN 25420-1 Beiblatt 1 und Beiblatt 2. Für die Anforderungen an nuklearmedizinische Betriebe zum Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen für die Anwendung am Menschen gelten DIN 6844-1, DIN 6844-2 und DIN 6844-3. Bei der Handhabung von spaltbaren Stoffen sind zusätzliche Schutzmaßnahmen zur Verhinderung von Kritikalität zu beachten (siehe DIN 25403-1). Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 062-07-63 AA Radionuklidlaboratorien des DIN-Normenausschusses Materialprüfung (NMP) erarbeitet.