Mit der Überarbeitung der Norm CISPR 16-1-3, in der das Prinzip der Störleistungsmessung und die Kalibrierung der absorbierenden Messwandlerzange festgelegt sind, wurde das Verfahren der Störleistungsmessung, aufbauend auf dem vorhandenen Stand der Technik, wesentlich genauer gefasst und erweitert. Folgende Neuerungen wurden eingeführt:
- Da die Störleistungsmessung sowohl von den Parametern der absorbierenden Messwandlerzange als auch von dem Messplatz abhängt, werden zur Reduzierung der Messunsicherheit beide Einrichtungen untersucht und die Anforderungen neu festgelegt.
- Für die absorbierende Messwandlerzange werden das Messprinzip mathematisch gefasst und die Anforderungen an den Zangenfaktor, die Entkopplung der Zange auf der Netzleitung sowie die Entkopplung auf der Messleitung neu definiert.
- Für die Entkopplung auf der Netzleitung wird zur Reduzierung der Messunsicherheit eine Anforderung aufgestellt, die über die bisherigen Anforderungen hinausgeht.
- Die absorbierende Messwandlerzange wird um ein 6-dB-Dämpfungsglied am Messausgang ergänzt, und der Zangenfaktor gilt für die absorbierende Messwandlerzange mit Dämpfungsglied und dem zugehörigem Messkabel.
- Für die Kalibrierung des Zangenfaktors sind zukünftig parallel drei Kalibrierverfahren zulässig. Dabei wurde von dem bekannten Verfahren, mit dem auch die Grenzwerte festgelegt wurden, ausgegangen und alternativ die Kalibrierung mit dem JIG oder einem Referenzgerät möglich. Damit erhalten die Anwender die Möglichkeit, im Rahmen des Qualitätsmanagements die Parameter der Zange zu überwachen.
- Letztlich wird ein Validierungsverfahren mit einer Mindestanforderung hinsichtlich der Störleistungsmessplätze festgelegt. Mit dem Validierungsverfahren werden die Kalibrierung der absorbierenden Messwandlerzange auf dem Kalibrierplatz mit der "in-situ"-Kalibrierung im Labor verglichen und maximal zulässige Abweichungen festgelegt.