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CISPR 12 ist eine international verbreitet angewendete Publikation aus dem Bereich der Fahrzeugtechnik und dient dem Schutz des Funk-/Rundfunkempfangs in der Umgebung und Umwelt außerhalb von Fahrzeugen. In zahlreichen Ländern weltweit ist sie als Standard für Zulassungszwecke eingeführt.
Beschrieben sind Verfahren und Grenzwerte zur Messung von Störemissionen von Fahrzeugen, Booten und Geräten mit internen Verbrennungsmotoren sowie Komponenten von Hochspannungszündanlagen.
Das Unterkomitee D "Elektromagnetische Störgrößen durch elektrische/elektronische Ausrüstungen in Fahrzeugen und durch Geräte mit Verbrennungsmotoren", hier speziell die WG 1, ist zuständig für die Pflege von CISPR 12.
Nach der erstmaligen Veröffentlichung der Norm im Jahr 1978 liegt seit Mai 2007 die sechste Ausgabe von CISPR 12 vor. Die wesentlichen Änderungen zur fünften Ausgabe werden hier kurz beschrieben:
Die entscheidende Änderung in der sechsten Ausgabe ist das Verlassen der Klassifizierung von Störungen in so genannte Schmalband- und Breitbandstörer. Damit wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass moderne Elektroniken in Fahrzeugen (Booten und Geräten) häufig ein Gemisch aus breitbandigen und schmalbandigen Störsignalen erzeugen, z. B. gepulste/getaktete Ansteuerungen von Elektroniken für elektromotorisch betriebene Aggregate. Hier werden vom Elektromotor breitbandige stochastische Störungen sowie schmalbandige Pulspakete von Ansteuerelektroniken als Mischprodukte störend ausgesandt.
Durch ein Ablaufdiagramm wurde eine Bewertungsmethode eingeführt, bei der die Prüfobjekte in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen (Kl. 15, Ein- und Motorlauf) mit unterschiedlichen Detektoren gegen die bekannten Grenzwerte zu messen sind. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das vorgegebene Schutzziel erreicht wird.
Die neue Bewertungs- und Betrachtungsweise von Störphänomenen, diese nicht mehr als reine Schmalband- oder Breitbandstörer zu sehen, sondern die Erfassung derselben mithilfe unterschiedlicher Grenzwerte und Detektoren, wird auch in der dritten Ausgabe von CISPR 25 eingeführt werden. (CISPR 25 "Messmethoden und Grenzwerte zum Schutz des Funk-/Rundfunkempfangs von im Kfz oder in nebenstehenden Fahrzeugen verbauten Empfangsgeräten".)
Der Anwendungsbereich von CISPR 12 wurde geringfügig erweitert um den Verbrennungsmotorantrieb von so genannten Dual-Mode-Trolleybussen, das sind Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs, die sowohl über Oberleitung elektrisch als auch über einen eingebauten Verbrennungsmotor angetrieben werden können. Hier wird nur der interne Verbrennungsmotor bewertet.
Geändert wurden die vorgeschlagenen Einstellparameter für Emissionsmessungen mit dem Spektrumanalyser und dem Störmessempfänger.
Entfallen ist der Anhang B zur Bewertung von Monopol-Antennen, weil diese nur im Bereich unterhalb 30 MHz Anwendung finden, die untere Grenzfrequenz von CISPR 12 aber nach wie vor bei 30 MHz liegt. Der Anhang H wurde jetzt zum Anhang B.
Außerdem wurden teilweise diverse editorielle Anpassungen vorgenommen, neue Definitionen von verwendeten Begriffen eingeführt und Normenbezüge aktualisiert (z. B. Verweise auf die Normen der Reihe CISPR 16).
Nicht geändert wurden die Grenzwerte, Frequenzbereiche, Festlegungen zum Prüffeld, Definitionen zum Aufbau des Prüflings und Anhänge, mit Ausnahme des genannten entfallenen alten Anhangs B.
Die sechste Ausgabe von CISPR 12 wird in Kürze in deutscher Übersetzung als DIN VDE 0879-1 (VDE 0879-1) veröffentlicht werden.
Dieser Artikel wurde geändert durch: CISPR 12 AMD 1:2009-01