Kurzreferat
Bionik bezeichnet Forschungs- und Entwicklungsansätze, die ein technisches Anwendungsinteresse verfolgen. Auf der Suche nach Problemlösungen, Erfindungen und Innovationen wird Wissen aus der Analyse lebender Systeme herangezogen und dieses Wissen wird auf technische Systeme übertragen. Der Gedanke der Übertragung von der Biologie zur Technik ist dabei das zentrale Element der Bionik. In der Richtlinie VDI 6220 wir die Bionik klassifiziert, definiert und zahlreiche Begriffsbestimmungen und eine Beschreibung des Prozesses des bionischen Arbeitens von der Ideenfindung bis zum bionischen Produkt durchgeführt. Grenzen und Potenziale, die die Bionik als Innovationssystem oder als Nachhaltigkeitsstrategie betreffen, werden dargestellt. Zusätzlich gibt die Richtlinie einen Überblick über die verschiedenen Anwendungsbereiche und grenzt das bionische Arbeiten von klassischen Formen der Forschung und Entwicklung ab. Wenn ein technisches System einen Entwicklungsprozess gemäß dieser Richtlinie durchlaufen hat, darf es als "bionisch"bezeichnet werden.Die Richtlinie stellt eine Anleitung und Unterstützung für Entwickler, Konstrukteure und Anwender dar, die sich mit dem bionischen Entwicklungsprozess befassen und die Bionik in ihre Arbeit integrieren möchten. Sie kann überall dort Anwendung finden, wo die belebte Natur ein dem technischen Zielsystem ausreichend ähnliches Vorbild für eine technische Entsprechung hervorgebracht hat. Weiterhin bietet sie einen Rahmen für die sprachliche Gestaltung und Ausformulierung bionischer Texte in Lehre und Forschung.