Kurzreferat
Die Wasserhaushaltsgröße Verdunstung wird für die Lösung vielfältiger wasserwirtschaftlicher, landwirtschaftlicher und weiterer Aufgaben benötigt. Es existierte jedoch bislang kein einheitliches Verfahren für ihre Bestimmung. Vielmehr steht eine Vielfalt von Methoden zur Verfügung. Die existierenden Verfahren umfassen Vorgaben für die Berechnung der potenziellen bzw. maximal möglichen und realen Verdunstung. Sie beziehen sich auf unterschiedliche zeitliche Auflösungen von Stunden- bis zu langjährigen Mittelwerten. Die Verfahren gelten in der Regel für definierte Umweltbedingungen, z. B. für Gewässer, unbewachsene Böden, landwirtschaftliche Kulturen, Waldbestände, versiegelte Flächen, Schneeoberflächen, Deponien oder andere Landnutzungsformen. In der Regel gelten die Berechnungen auch stets für ein definiertes Klima bzw. für regionale Rahmenbedingungen. Die Wahl eines geeigneten Berechnungsverfahrens hängt davon ab, unter welchen Bedingungen und Zielvorgaben die Verdunstung bestimmt werden soll. Ihre sachgerechte Anwendung setzt daneben ein Grundverständnis zu den Prozessen im System Boden - Pflanze - Atmosphäre und zu maßgeblichen Einflussfaktoren voraus. Die Merkblattreihe DWA-M 504 ist eine Überarbeitung der Merkblätter DVWK-M 238/1996 und ATV-DVWK-M 504, deren Inhalte sich aufgrund der neuen Struktur jeweils in beiden Merkblattteilen wiederfinden: Der vorliegende Teil 1 beschreibt die Grundlagen, die experimentelle Bestimmung der Landverdunstung und die Gewässerverdunstung.