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Die fachgerechte Wartung ist das A und O der Hygiene. Sie beginnt mit dem Design. Ein geschickter Aufbau begrenzt etwa Ablagerungen und stehendes Kondenswasser auf ein Mindestmaß und senkt somit den Bedarf an Reinigung oder Desinfektion. Ein Beispiel hierfür sind geneigte Kondensatwannen mit großem Ablauf. Bei neuen Anlagen sind zudem alle Bauteile etwa durch Reinigungsöffnungen gut zugänglich. Dies erleichtert die Wartung.
Doch auch Klimaanlagen verschmutzen. Sie saugen Feuchtigkeit, Mikroorganismen und Staub an. Mit Staub und Feuchtigkeit gelangen auch Nährstoffe hinein. Danach filtern die Anlagen die angesaugte Luft, erwärmen oder kühlen diese, bevor sie sie in Innenräume blasen. Viele Anlagen be- oder entfeuchten die Luft zusätzlich. Doch Nässe, Wärme und Nährstoffe bilden gute Voraussetzungen für das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen. Zu seltene Filterwechsel, verschmutzte Kühllamellen, Luftbefeuchter oder Wärmeüberträger begünstigen das Wachsen der Keime ebenso wie ungepflegte Lüftungskanäle etwa bei erdverlegten Klimaanlagen.
Wie sauber die Bauteile sind, prüfen geschulte Ingenieure, Meister oder Techniker alle zwei Jahre bei Anlagen mit und alle drei Jahre bei Klimaanlagen ohne Luftbefeuchter. Jede Inspektion beginnt mit der Sichtkontrolle. Ein Fachmann inspiziert die Bauteile auf Keimwachstum, Verschmutzung, Rostbildung, Kalkablagerungen, feuchte Stellen und Beschädigungen. Ist eine Komponente schmutzig, wird gereinigt. Muss von einer mikrobiellen Belastung ausgegangen werden, wird desinfiziert. Beschädigte Bauteile werden ersetzt.
Das ist nicht alles: Da Bakterien oft auf den ersten Blick nicht zu sehen sind, nehmen die Fachleute Abklatsch- oder Abstrichproben etwa von Kühllamellen und der Zuluftöffnung, wo die Klimaanlage die Luft in den Raum hineinbläst sowie Wasserproben von Luftbefeuchtern. Diese Proben werden von Laboratorien auf Bakterien und Pilze untersucht.
Die Erfahrung der Kontrolleure zeigt, dass heute nur noch selten Anlagen in einem schlechten Zustand sind. Gereinigt werden muss jedoch regelmäßig – so wie man auch den eigenen Körper oder Autos reinigt.
Seit Anfang 2018 schauen die geschulten Fachleute dank aktualisierter VDI-Lüftungsregeln noch genauer hin: Sie müssen auf Oberflächen per Abklatsch jetzt auch nach Schimmelpilzen sowie in der Luft direkt an der Zuluftöffnung auch nach Bakterien und solchen Pilzen suchen. Dies soll helfen zu klären, ob etwa Husten, Müdigkeit oder Infektionen in Büros durch Mikroorganismen aus Klimaanlagen ausgelöst werden. Denn oft lassen sich Beschwerden Krankheitserregern nicht zuordnen und Fachleute sprechen von Sick Building Syndrome (SBS) oder dem Building related Illness (BRI).
Diese Inspektionen sind nicht freiwillig. Ein Betreiber einer Klimaanlage, der zu selten oder keine Inspektionen durchführen lässt, verstößt etwa gegen seine Sorgfaltspflicht etwa des Arbeitsschutz- und des Arbeitsstättenrechts. Er muss beim Auftreten von Krankheiten mit empfindlichen Strafen rechnen.
Autor: Dr. Ralph Heinrich Ahrens, Selbständiger Journalist
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