DIN EN ISO 5136:2003-10

Die der Deutschen Norm zugrunde liegende Internationale Norm ISO 5136:2003 wurde im ISO/TC 43 "Akustik" unter deutscher Federführung erstellt. Sie stellt die Überarbeitung der gleichnamigen ISO-Norm von 1990 dar. Auf europäischer Ebene fällt die im Parallelen Verfahren abgestimmte Norm in den Bereich des CEN/TC 211 "Akustik". Auf nationaler Ebene wurden die Arbeiten durch den NALS B 2 AK 1 begleitet.

In der Norm wird ein Verfahren zur Bestimmung der Schallleistung festgelegt, die von kanalgebundenen Ventilatoren und anderen Strömungsmaschinen in einen reflexionsarm endenden Kanal ansaug- und/oder ausblasseitig abgestrahlt wird. Hierzu sind Messungen von Schalldruckpegeln in den Ein- und Auslasskanälen der Ventilatoren durchzuführen.

Die Norm ist auf Ventilatoren oder andere Strömungsmaschinen anwendbar, die breitbandigen, schmalbandigen oder tonalen Dauerschall abstrahlen. Sie gilt für Lufttemperaturen von -50 °C bis +70 °C. Der Bereich der Messkanaldurchmesser erstreckt sich von 0,15 m bis 2 m. Messverfahren für kleinere (d < 0,15 m) und größere (d > 2 m) Messkanäle sind in informativen Anhängen beschrieben. Das festgelegte Verfahren ist auch auf Kombinationen von Ventilatoren mit Schalldämpfern oder für Ventilatoren enthaltende Geräte, die als "Blackbox" betrachtet werden können, anwendbar.

Die Norm gilt nicht für Ventilatoren und Geräte, die nicht kanalgebunden sind.

Gegenüber der ISO-Norm von 1990 (im Deutschen Normenwerk veröffentlicht als DIN EN 21536:1994-02) haben sich in der Hauptsache die folgenden Änderungen ergeben:

• Am Messaufbau wurden Änderungen vorgenommen, damit Schallmessungen nach ISO 5136 und Leistungsmessungen nach ISO 5801 an Ventilatoren in dem gleichen Messaufbau durchgeführt werden können.
• Die Berechnung und Anwendung der Frequenzgangkorrektur für die Modenverteilung und für den Einfluss der Strömungsgeschwindigkeit für die Schlitzrohrsonde wurden durch die Zusammenfassung der beiden bisher getrennt verwendeten Korrekturterme zu einem Term vereinfacht.
• Der Bereich der für die Messungen zulässigen Kanaldurchmesser wurde erweitert; fasst man den normativen und informativen Teil der Norm zusammen, können Messungen bei Kanaldurchmessern zwischen 7 cm und 7,1 m durchgeführt werden.
• Die höchstzulässige Strömungsgeschwindigkeit wurde im normativen Teil auf 40 m/s und in informativen Anhängen auf 60 m/s erhöht.
• Die (informativen) Beispiele für Schlitzrohrsonden wurden erweitert.
• Weitere bewährte Ausführungen von reflexionsarmen Abschlüssen werden beschrieben.