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Tests zur Empfindlichkeitsprüfung in vitro werden bei Mikroorganismen durchgeführt, die im Verdacht stehen, Infektionskrankheiten zu verursachen, insbesondere wenn angenommen wird, dass der Erreger zu einer Spezies gehört, die möglicherweise über eine erworbene Resistenz gegen häufig verwendete antimikrobielle Substanzen verfügt. Außerdem sind diese Tests von Bedeutung bei der Überwachung der Resistenzlage, für epidemiologische Studien zur Antibiotikaempfindlichkeit und für Vergleiche zwischen neuen und etablierten Wirkstoffen. Zur Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MHK) von Antibiotika werden Dilutionsmethoden angewendet, die auch die Referenzmethoden zur antifungalen Empfindlichkeitsprüfung sind. Die MHK-Bestimmung wird eingesetzt zur Resistenzüberwachung, zu Vergleichsuntersuchungen neuer Substanzen für Forschungs- und Registrierungszwecke, zur Bestimmung der Antibiotikaempfindlichkeit von Erregern, für die Routinetests keine eindeutigen Resultate liefern, in Tests mit Erregern, bei denen Routinetests möglicherweise unzuverlässig sind; zudem kommen sie in klinischen Fällen zum Einsatz, wenn für die Therapieentscheidung ein quantitatives Ergebnis benötigt wird. In Dilutionstests werden Mikroorganismen auf ihre Fähigkeit getestet, ein wahrnehmbares Wachstum auf Reihen von Agarplatten (Agardilution) oder in Flüssigmedien (Bouillon) (Bouillondilution) zu erzeugen, die Reihenverdünnungen des Antibiotikums enthalten. Die geringste Konzentration eines Antibiotikums (in mg/l), die unter definierten Prüfbedingungen in vitro ein mikrobielles Wachstum in einem definierten Zeitintervall visuell erkennbar oder optisch messbar reduziert, wird als MHK bezeichnet. Die MHK dient dem Kliniker als Maß für die Empfindlichkeit des Erregers gegen ein Antibiotikum und als Anhaltspunkt für Therapieentscheidungen. Die Ergebnisse werden maßgeblich von den Testbedingungen beeinflusst. Daher sind sorgfältige Qualitätskontrolle und Standardisierung für eine entsprechende Vergleichpräzision innerhalb und zwischen Laboratorien unerlässlich, da die Ergebnisse von dem angewendeten Verfahren beeinflusst werden können. Es ist allgemein anerkannt, dass MHK-Bestimmungen mit Bouillontests mit Abweichungen von maximal einer Verdünnungsstufe über oder unter dem wahren Endpunkt reproduzierbar sind (das heißt eine Vertiefung beziehungsweise ein Röhrchen bei einer Verdünnungsreihe durch Verdopplung). Die in DIN EN ISO 16256 beschriebenen Referenzmethoden dienen der Empfindlichkeitsprüfung von Reinkulturen von Sprosspilzen. Die in DIN EN ISO 16256 beschriebenen Bouillon-Mikrodilutionsmethoden sind im Wesentlichen identisch mit denjenigen, die vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) und vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) beschrieben wurden. Diese Methoden ergaben für Fluconazol bis zu einer Konzentration von 2 mg/l im Wesentlichen gleiche, wenn nicht identische MHK. Untersuchungen mit verschiedenen anderen Antimyotika sind geplant oder befinden sich in der Durchführung. Laboratorien, die diese Norm zur Durchführung von Untersuchungen neuerer Antimyotika oder als Referenzmethode zum Vergleich mit MHK, die mit einem Diagnosegerät erhalten wurden, anwenden möchten, sollten auf der Grundlage der Wahl der MHK-Ablesewerte, bestimmt durch visuelle Ablesung (CLSI-Methode) oder unter Anwendung eines Spektrophotometers (EUCAST-Methode), auswählen, welche der Verfahrensmöglichkeiten anzuwenden ist. Auf jeden Fall müssen die verfahrensbezogenen Einzelheiten der gewählten Möglichkeit ausdrücklich eingehalten werden. Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 "Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test Systems" in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 "In vitro Diagnostik" erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Die Vorgängerversion wurde national vom NA 063-05-10 AA "Chemotherapeutische Untersuchungsmethoden" erstellt. Das zuständige deutsche Normungsgremium für diese Überarbeitung ist der Arbeitsausschuss NA 063-03-03 AA "Qualitätsmanagement in medizinischen Laboratorien" im DIN-Normenausschuss Medizin (NAMed).
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 16256:2013-04 .
Gegenüber DIN EN ISO 16256:2013-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Hinzufügung von "broth micro-dilution" zum Titel (Englisch und Französisch); b) Entfernung der 48-h-Messung für Candida-Spezies durch die visuelle Messmethode; c) Streichung der Definitionen für Suszeptibilität und Resistenz, die über den Rahmen dieses Testleistungsdokuments hinausgehen; d) Aufnahme von Überlegungen zur antimykotischen Prüfung von Hefespezies mit Mikroverdünnungsschalen, die von den Herstellern der Schalen vor der Verwendung in den Tests "behandelt" wurden; e) Aktualisierung der Prüfmethoden zur Bestimmung der Anzahl lebensfähiger Keime für visuelle und Spektralphotometer-Testwege; f) Hinzufügung neuer Antimykotika (z. B. Isavuconazol, Rezafungin) zu den Test- und Qualitätskontrollbereichstabellen; g) detaillierte Charakterisierung der Bestandteile einer Formulierung von RPMI-1640, von der bekannt ist, dass sie reproduzierbare Ergebnisse von Antimykotika-Empfindlichkeitstests für Candida-Arten und Cryptococcus neoformans liefert; h) Neuordnung der Anhänge; i) Aktualisierung des Literaturverzeichnisses mit relevanteren Informationen über die Durchführung von Antimykotika-Empfindlichkeitstests für Hefepilze.