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Norm [AKTUELL]
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Dieses Dokument wurde in erster Linie zur Unterstützung der Umsetzung der Direktive 2006/21/EC des Europäischen Parlamentes und des Rates über das Management von Abfällen der mineralgewinnenden Industrie geschaffen, insbesondere in Verbindung mit technischen Anforderungen zur Abfallcharakterisierung, da sulfidhaltige Materialien bei Verwitterung Schwefelsäure freisetzen können. Prüfverfahren zur Bestimmung des Säurebildungsverhaltens können in statische und kinetische Tests unterteilt werden. Ein statischer Test kann in der Regel schnell durchgeführt werden, er gibt aber nur indikative Informationen basierend auf Gesamtgehalten des Abfallmaterials. Der kinetische Test gibt detailliertere Informationen über das Verhalten auf der Grundlage von Reaktionsgeschwindigkeiten unter festgelegten Bedingungen. Diese Norm beschreibt nur einen statischen Test. Eine Anwendung dieses Verfahrens alleine kann unter Umständen nicht ausreichend sein, um das tatsächliche Säurebildungspotenzial unter Feldbedingungen zu bestimmen, da ortsspezifische Gegebenheiten das reale Verhalten vor Ort beeinflussen und eine besondere Betrachtung erfordern. Um eine präzise Bewertung des Säurebildungspotenzials und der Pufferkapazität zu erhalten, sind Informationen über die Mineralogie erforderlich. Einige Sonderfälle sind zum Beispiel das Vorhandensein von Sulfaten (zum Beispiel Gips), nicht säurebildende Sulfide oder Carbonate ohne Pufferkapazität. Bei unklaren Resultaten kann ein mit anderen Verfahren bestimmtes Säure-Neutralisationspotenzial zusätzliche Informationen liefern. Diese Europäische Norm legt Verfahren zur Bestimmung des Potenzials von sulfidhaltigen Materialien zur Säurebildung fest. Festgelegt werden Verfahren zur Bestimmung sowohl des Säurebildungspotenzials (en: acid potential, AP) als auch des Neutralisationspotenzials (en: neutralisation potential, NP) des Materials. Aus diesen Ergebnissen werden das Nettoneutralisationspotenzial (en: net neutralisation potential, NNP) und der Pufferungsquotient (en: neutralisation potential ratio, NPR) berechnet. Diese Europäische Norm ist auf sämtliche sulfidhaltige Abfälle aus der mineralgewinnenden Industrie anwendbar, mit Ausnahme von Abfällen, deren pH-Wert beim ersten Schritt des beschriebenen Verfahrens kleiner als 2 ist. Dieses Prüfverfahren besteht aus vier Schritten: Bestimmung des Gesamtschwefelgehalts mit einer kalorimetrischen Bombe (nach EN 14582) oder durch Hochtemperaturverbrennung (nach ISO 15178) und Berechnung des Säurebildungspotenzials (AP). Anstelle des Gesamtschwefels dürfen Sulfide nach der im informativen Anhang C beschriebenen Verfahrensweise bestimmt werden. Bestimmung des Carbonatgehalts durch trockene Verbrennung (nach EN 13137, Verfahren A) zur Ermittlung der Carbonatzahl (CR). Bestimmung des Neutralisationspotenzials (NP) durch Zugabe von Salzsäure, um pH = 2 bis pH = 2,5 zu erreichen, und Rücktitration nach einer Reaktionszeit von 24 h mit Natriumhydroxid bis pH = 8,3. Berechnungen des Nettoneutralisationspotenzials (NNP) und des Pufferungsquotienten (NPR) auf der Grundlage von AP und NP. AP und NP werden als Gehalt an H+ in mol/kg angegeben. Für die Angabe als Carbonat-Äquivalente (CaCO3) in kg/t ist ein Umrechnungsfaktor angegeben. Für diese Norm ist das Gremium NA 119-01-02-02 UA "Chemische und physikalische Verfahren" im DIN zuständig.
Dieses Dokument ersetzt DIN EN 15875:2012-01 .
Korrekturinformation: Berichtigtes Dokument: Bezieher des Vorgängerdokuments DIN EN 15875:2012-01 erhalten eine kostenfreie Ersatzlieferung .
Gegenüber DIN EN 15875:2012-01 wurden folgende Korrekturen vorgenommen: a) Änderung zu 8.2.3: In der Tabelle 1, im Kopf der letzten Spalte wurde c(HCl) = 0,1 mol/l durch c(HCl) = 1 mol/l ersetzt.