Montag bis Freitag von 08:00 bis 15:00 Uhr
Norm [AKTUELL]
Produktinformationen auf dieser Seite:
Schnelle Zustellung per Download oder Versand
Jederzeit verschlüsselte Datenübertragung
Dieses Dokument legt eine Methode für die sensorische Prüfung von Materialien und Gegenständen, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen (Lebensmittelkontaktmaterialien (FCM, englisch: food contact materials)), fest. Die Methode dient der Überprüfung der rechtlichen Konformität von FCM in Bezug auf die sensorische Beeinträchtigung der sich in Kontakt befindlichen Lebensmittel durch übergehende Bestandteile des FCM (Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe c Verordnung (EG) Nr. 1935/2004). Darüber hinaus können Prüfungen nach diesem Dokument zur Qualitätssicherung, Produktentwicklung oder Überprüfung vertraglicher Vereinbarungen verwendet werden. Zweck der Prüfung ist: - den Eigengeruch eines Lebensmittelkontaktmaterials qualitativ zu beschreiben und/oder seine Intensität auf einer Ordinalskale von 0 bis 4 anzugeben, - die Prüfung auf signifikante sensorische Unterschiede zwischen einem Prüfmuster (in Kontakt mit einem FCM) und einem Referenzmuster, und - die unter den festgelegten Prüfbedingungen durch den Luftraum oder durch direkte Berührung auf eine Prüfsubstanz übergehenden Bestandteile sensorisch zu beschreiben und in ihrer Intensität auf einer Ordinalskale von 0 bis 4 zu bewerten. Als Prüfsubstanz können Originalfüllgüter oder Prüflebensmittel verwendet werden. Dieses Dokument ist anwendbar für die Prüfung von Materialien und Gegenständen aus allen Werkstoffen mit Ausnahme von Papier und Karton, die nach Entscheidung des Prüfleiters in indirektem Kontakt mit einem Prüflebensmittel bei Raumtemperatur nach DIN EN 1230-2 geprüft werden sollten oder deren Eigengeruch nach DIN EN 1230-1 bewertet werden sollte. Beispiele für eine Prüfung nach DIN EN 1230-2 sind Faltschachteln für feste Lebensmittel wie beispielsweise Getreideprodukte und Süßwaren (auch in direktem Kontakt). Beispiele für eine Prüfung nach DIN 10955 sind Kaffee-/Teefilter, Papiertrinkhalme, Pizzakartons, Küchentücher, Backpapier und Backförmchen. Sensorische Veränderungen eines verpackten Lebensmittels, die nicht von übergehenden Bestandteilen aus dem Verpackungsmaterial herrühren, sondern auf Verpackungsmaterialeigenschaften wie Gasdurchlässigkeit (Sauerstoff, Kohlendioxid), Wasserdampfbarriere oder Lichtdurchlässigkeit zurückzuführen sind, sind nicht Gegenstand dieses Dokuments. Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 057-08-01 AA "Sensorik" im DIN-Normenausschusses Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL) erarbeitet.
Korrekturinformation: Berichtigtes Dokument: Bezieher des Vorgängerdokuments DIN 10955:2023-10 erhalten eine kostenfreie Ersatzlieferung .
Gegenüber DIN 10955:2004-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Titel und Anwendungsbereich erweitert auf Lebensmittelkontaktmaterialien und -gegenstände: - Erweiterung der Prüfung auf alle sensorisch relevanten Merkmale; - Differenzierung der Prüfung entsprechend des Prüfzwecks: Konformitätsprüfung oder Qualitätssicherung/Produktentwicklung; - Abgrenzung zu DIN EN 1230-2; b) normative Verweisungen aktualisiert; c) in Abschnitt 3 die Begriffe Prüfmuster, Prüfsubstanz, Prüfansatz, Prüfaufbau, Prüfbedingungen und Screening ergänzt, sowie Präzisierung der bereits vorhandenen Begriffe, einschließlich schematischem Überblick über die Begriffe der Probennahme; d) in Abschnitt 4 "Einheiten" Ergänzung des Begriffs "Ordinalskale"; e) in Abschnitt 5 "Kurzbeschreibung" Ergänzung hinsichtlich der Bestimmung der Intensität und Beschreibung des sensorischen Eindrucks ab der Erkennungsschwelle, sowie Hilfestellung zur Navigation in diesem Dokument in Form eines Entscheidungsbaums (Anhang A); f) in Abschnitt 6 "Panel" Änderung des Begriffs Prüfpersonengruppe in Panel, Erweiterung der zu prüfenden sensorischen Merkmale und Ergänzung der Verweisung auf DIN EN ISO 8586 bzgl. Auswahl und Schulung; g) Abschnitt 7 "Reagenzien" ergänzt und Beschreibung der Salzlösung zur Einstellung der relevanten Luftfeuchte; h) in Abschnitt 8 "Geräte" neue Geräte ergänzt; i) in Abschnitt 9 "Probennahme und Probenvorbereitung" detailliertere Vorgaben zur Entnahme der Prüfmuster, Probenvorbereitung und Entnahme der Prüfabschnitte ergänzt; j) Abschnitt 10 "Prüfung der Geruchsabgabe (Eigengeruch)" ergänzt mit Differenzierung zwischen Prüfung auf Geruchsabgabe in indirektem und direktem Kontakt und damit einhergehender Anpassung der Prüfaufbauten sowie Erweiterung der Prüfbedingungen mit neuen Zeit-/Temperatur-Kombinationen; k) in Abschnitt 11 "Simulation des Übergangs von sensorisch wahrnehmbaren Stoffen aus Lebensmittelkontaktmaterialien auf Prüfsubstanzen": - Ergänzung von Prüflebensmitteln sowie Kategorisierung und detaillierte Beschreibung der Prüflebensmittel; - systematische Trennung von Prüfaufbau und Prüfbedingungen bei Übergang von sensorisch wahrnehmbaren Stoffen aus Lebensmittelkontaktmaterialien auf Prüfsubstanzen durch den Luftraum und direkten Kontakt sowie Einführung neuer Prüfaufbauten und Prüfbedingungen; - Einführung des "Eintauchvolumens" für in Lebensmittel eintauchende Kontaktmaterialien (indirekter und direkter Kontakt); - Beschreibung der Prüfung mit dem Originallebensmittel unter typischen Kontaktbedingungen; - Ergänzung der Prüfung des Übergangs von sensorisch aktiven Bestandteilen aus einem Verpackungsmaterial bei der Beurteilung der Mindesthaltbarkeit eines Lebensmittels; - Ergänzung der Prüfung des Übergangs von sensorisch aktiven Bestandteilen aus einem Lebensmittelkontaktmaterial bei Vorliegen einer Lebensmittelbeschwerdeprobe; l) in Abschnitt 12 "Sinnesprüfung der Proben": - Zusammenfassung der verwendeten sensorischen Prüfverfahren (zuvor 11.6.3) und der Auswertung/Beurteilung (zuvor Abschnitt 12); - Differenzierung nach den Erfordernissen einer Konformitätsprüfung und solchen im Rahmen von Qualitätssicherung und Produktentwicklung; - für die Konformitätsprüfung sind als Prüfverfahren nur die Dreiecksprüfung, die erweiterte Dreiecksprüfung sowie der Difference from Control-Test (DfC) zulässig; - die Beschreibung der Intensitätsskale schließt auch andere sensorische Merkmale als nur den Geruch ein; - Überarbeitung von 12.4 hinsichtlich einer neuen Signifikanztabelle für die Auswertung einer Dreiecksprüfung, eines neuen Verfahrens zur Überprüfung auf übereinstimmende Ergebnisse über die Spannweite der Einzelwerte der Intensität, der Ergänzung eines Regelwerks für den Ausschluss von abweichenden Prüfergebnissen und der Ermittlung des Medians der Intensitätsbewertung; - Empfehlung von zwei Beurteilungswerten im Falle einer Konformitätsprüfung für das Originallebensmittel und Prüflebensmittel; m) Anpassung der Angaben im Prüfbericht an die Änderungen der beschriebenen Durchführung und Auswertung; n) Literaturhinweise überarbeitet; o) Anhang A bis Anhang H hinzugefügt; p) redaktionelle Anpassungen. Gegenüber DIN 10955:2023-02 wurden folgende Korrekturen vorgenommen: a) Berichtigung des Fehlers unter 10.2.2 "Beidseitiger Kontakt": Änderung von "1 dm