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Planung, Installation und Betrieb von Wärmepumpen: 7 vermeidbare Fehler

Wenn sich in den kommenden Jahren die Wärmepumpe als neuer Standard in der Gebäudebeheizung etablieren sollte, werden sich nicht nur Bauherren und Handwerker mit den ihr zugrundeliegenden Mechanismen vertraut machen müssen.

Auch Betreiber und Mieter sollten wissen, wie sich die Vorteile dieser klimafreundlichen Technologie bestmöglich umsetzen lassen. Lesen Sie hier alles über 7 häufige Fehler bei Planung, Installation und Betrieb von Wärmepumpen und wie sie sich vermeiden lassen.

  • Problem: Weil in einem Mehrfamilienhaus bereits Brunnen angelegt sind, errichtet der Heizungsbauer eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Eine Analyse der Wassereigenschaften geht der Installation nicht voraus. Bald stellt sich heraus, dass das Wasser ungeeignet ist, weil es einen hohen Anteil Eisen und Mangan enthält. Die alternativ eingebaute Luft-Wasser Wärmepumpe ist nicht imstande, das Gebäude ausreichend zu beheizen.

    Die Bewohner beschweren sich darüber, dass es im Winter nicht richtig warm wird und die Heizkosten zu hoch sind.
     

    Lösung: Die Prüfung der Pläne ergibt, dass die ursprüngliche Wasser-Wasser-Wärmepumpe für eine Leistung von insgesamt 40 kW ausgelegt war. Dies entsprach der ursprünglichen Heizlastberechnung. Allerdings wurde bereits hier schon die Heizleistung zur Warmwasserbereitung nicht beachtet. Zwei nun eingesetzte Luft-Wasser-Wärmepumpen kommen zusammen auf eine Leistung von 24 kW. Dass der Heizungsbauer zwei Wärmepumpen mit einer deutlich kleineren Leistung installierte, mag mit dem Wunsch erklärbar sein, die Kosten für die Nachbesserungsarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Zudem bezog sich die Leistung von 24 kW gemäß Herstellerangaben auf den Betriebspunkt A7/W35, also auf eine Außentemperatur von 7 °C. Im Winter ist es jedoch viel kälter. Damit verschlechtern sich
    Heizleistung und Wirkungsgrad der meisten Wärmepumpen.

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  • Problem: Ein Mehrfamilienhaus ist mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe ausgestattet. Dennoch entstehen hohe Stromkosten. Nach einer Messung stellt sich heraus, dass die Temperatur der Sole, ein Wasser-Glykol-Gemisch, bei fünf Grad Celsius liegt – und zwar am Ende der Heizperiode. Demnach wäre die Anlage doppelt so groß dimensioniert wie benötigt.

    Ein Blick auf den Schemaplan löst das Rätsel: Die Wärmepumpe ist an lediglich einen Pufferspeicher, in Kombination mit einem Elektro-Block, angeschlossen. Der Elektro-Block soll auch zur Einhaltung des Legionellenschutzes dienen.


    Lösung: Der Pufferspeicher wird durch einen zweiten Pufferspeicher ergänzt. Dadurch lassen sich die Warmwasserbereitung und der Heizbetrieb voneinander trennen. Es erfolgt keine Durchmischung mehr, der Elektro-Block ist damit überflüssig. Das setzt allerdings voraus, dass eine Wärmepumpe installiert wird, welche die zum Legionellenschutz erforderlichen hohen Temperaturen erzeugen kann. Der Heizungsbauer, der den Schaden behebt, kann die entstehenden Zusatzkosten beim Hersteller einfordern.

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  • Problem: Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe in einem Einfamilien-Reihenhaus läuft rund 15 Jahre nahezu störungsfrei. Als die Betreiberin sich für kleine Reparaturen einen neuen Heizungsbauer sucht, beginnen die Probleme.

    Bald funktionieren die Wärmepumpe und damit die Heizung gar nicht mehr. Um ihr Haus im Winter warm zu bekommen, muss die Bewohnerin sich vollständig auf eine Heizlösung mit Strom verlassen.
     

    Lösung: Obwohl der Heizungsbauer ausdrücklich mit seinen Fachkenntnissen im Umgang mit Wärmepumpen warb, ließ bereits der Reparaturbericht nichts Gutes ahnen. Ein Leck, durch das Kältemittel austrat, blieb unentdeckt; der Niederdruckschalter, der normalerweise auf sicherheitsrelevante Probleme reagiert, war heruntergedreht.

    Das Ergebnis war eine Überhitzung einzelner Bauteile, die die gesamte Wasser-Wasser-Wärmepumpe letztlich unbrauchbar machte.
     

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  • Problem: In einem von einer Immobilienverwaltung betreuten Gebäude streikt wiederholt die Luft-Wasser- Wärmepumpe. Der Service Techniker des Herstellers behebt jedes Mal den Schaden. Aber der
    Betrieb bleibt gestört. Es fallen hohe Handwerkerrechnungen an.

    Irgendwann verlieren Eigentümer und Verwalter die Geduld und fordern die Untersuchung durch einen Experten. Dieser analysiert die Hersteller-Unterlagen und regt eine kältetechnische Messung an. Da der Service-Techniker kein Service-Besteck dabeihat, muss diese ausfallen.


    Lösung: Die eingehende Betrachtung der Anlage zeigt, dass ein kleines Bauteil für die Abtaustörung verantwortlich ist: Das Vier-Wege-Ventil klemmt und kann seiner Aufgabe deshalb nicht immer nachkommen. Nachdem dieses Ventil erneuert ist, funktioniert die Wärmepumpe wieder einwandfrei. Die anschließend in Rechnung gestellte Dienstleistung des Herstellers wird nach einer Beschwerde storniert.
     

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  • Problem: Der Betreiber einer Sole-Wasser-Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus muss regelmäßig Sole in seiner Wärmepumpe nachfüllen. Weil es sich um größere Mengen handelt, geht das mit der Zeit richtig ins Geld. Sowohl der Brunnen- als auch der Heizungsbauer vertrösten ihn: Das sei normal. Bei Messungen des Experten stellt sich schnell heraus, dass es an einer Erdsonde zu Druckverlusten kommt. Die Sonde ist undicht; Sole versickert beständig im Erdreich.
     

    Lösung: Üblicherweise werden die Bauteile einer Erdsonde verschweißt und nach der Installation der Anlage einer Druckprüfung unterzogen. Bereits bei dieser ersten Druckprüfung war die Erdsonde laut Unterlagen auffällig und hätte nicht in Betrieb gehen dürfen. Der Hersteller dieser Erdsonde hält eigens ein Reparaturset für Sole-Verluste bereit. Das lässt vermuten, dass es keineswegs unüblich ist, dass Sole austritt und im Erdreich versickert.
     

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  • Problem: Der Bauherr lässt sein neues Einfamilienhaus mit einer Abluftwärmepumpe ausstatten. Ihn überzeugt unter anderem, dass er das Gebäude damit zugleich be- und entlüften kann. Als er sein Zuhause bezieht, stellt sich heraus, dass die Heizkosten deutlich höher ausfallen als erwartet. Zudem leidet er unter mangelndem Wohnkomfort. Ständig zieht es im Haus. Das größte Ärgernis sind jedoch die hohen Stromkosten für die Wärmepumpe.
     

    Lösung: Bei Abluftwärmepumpen wird warme Luft dem Wohnraum entzogen, um mit die wieder kalt einströmende Außenluft zu erwärmen, was an einem Perpetuum Mobile erinnert. Zugluft ist bei Abluftwärmepumpen eine häufige Begleiterscheinung: „Diese Art Wärmepumpe entnimmt warme Innenraumluft und nutzt sie, um das Heizungswasser zu erwärmen“, erklärt der Sachverständige Jürgen Bonin. „Da dieses Luftdefizit beständig ausgeglichen werden muss, strömt frische Luft von außen durch Überströmöffnungen nach.
     

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  • Problem: Die Luftwärmepumpe eines Einfamilienhauses fällt regelmäßig aus. Zunächst schickt der Hersteller Techniker vorbei, die das Gerät reparieren. Als die Wärmepumpe weiterhin streikt, ändert der Hersteller die Software und tauscht ein Bauteil aus. Anschließend läuft die Wärmepumpe störungsfrei. Allerdings stellt der Betreiber fest, dass sich sein Stromverbrauch erhöht. Der Kunde dokumentiert den Stromverbrauch und schickt dem Hersteller seine Messergebnisse. Dieser weist die Reklamation mit dem Hinweis auf die nicht fachmännische Darstellung der Messungen zurück.
     

    Lösung: Als der Experte die zuvor durchgeführten Messungen der Service-Techniker genauer betrachtet und mit den Berechnungen des Kunden vergleicht, wird sichtbar: Die Ergebnisse stimmen überein. Der Betreiber der Wärmepumpe kann dem Hersteller nachweisen, dass der COP, übersetzt „Coefficient of Performance“, der Anlage von der ursprünglichen Leistung abweicht. Durch die niedrigere Leistungszahl entstehen ihm höhere Stromkosten.
     

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