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Im Rahmen der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung werden mehr und mehr Bestandsbauten energetisch saniert. Das ist ökologisch und ökonomisch richtig und sinnvoll, wirft aber durch die deutlich verbesserte Fassadendämmung und dichtere Fenster schnell das Problem der Feuchtigkeitsbildung in Innenräumen auf. Dies kann zu Schimmelbildung und schlechter Luftqualität führen. Dezentrale Lüftungsanlagen sind der Schlüssel zu einem angemessenen Luftaustausch. Ihr Einbau ist vergleichsweise weniger aufwendig und kostspielig als die Installation zentraler Lüftungsanlagen: ein Mauerdurchbruch oder eine Bohrung reichen meist aus, um die dezentrale Lüftungsanlage zu installieren. Um der steigenden Popularität dieser Anlagenart Rechnung zu tragen, haben der VDI und der Österreichische Fachverband für Raumlufttechnik (ÖFR) die vorliegende Richtlinie VDI/ÖFR 6022 Blatt 1.1 – in Ergänzung zum Blatt 1 der Reihe – erarbeitet, die sich mit den Hygieneanforderungen an dezentrale RLT-Anlagen und RLT-Geräte befasst. Die Richtlinie soll eine Hilfestellung für Verantwortliche in Betrieb und Wartung sein, aber auch Herstellerbetrieben und Planenden eine wertvolle Handreichung bieten.
Verwendung der Richtlinie
Die Richtlinie VDI/ÖFR 6022 Blatt 1.1 beinhaltet die Hygieneanforderungen für dezentrale RLT-Anlagen/-Geräte sowohl mit als auch ohne Außenluftanschluss und gegebenenfalls mit Sekundärluftanteil. Es werden die verschiedenen Ausführungsvarianten für dezentrale RLT-Anlagen und -Geräte vorgestellt, die von dieser Richtlinie erfasst sind.
VDI/ÖFR 6022 Blatt 1.1 enthält allgemeine Hinweise und Hinweise zur Planung der genannten Anlagen. Dazu führt sie in die möglichen lufttechnischen Maßnahmen zur Beeinflussung der Raumluftqualität ein. Sie benennt die Hygieneschwerpunkte bei der Konstruktion von dezentralen Geräten wie Wartungsfreundlichkeit, Verschmutzungsvorbeugung, Kondensaterfassung und Materialauswahl. Die Richtlinie definiert die jeweiligen Geräteanforderungen für verschiedene Anlagenformen. Sie stellt zudem die Möglichkeiten von einstufigen oder kombinierten Filtern dar. Weitere Hinweise betreffen die Errichtung der RLT-Anlagen und deren Betrieb und Instandhaltung, zu welcher auch eine übersichtliche Checkliste geboten wird, die Tätigkeiten, Maßnahmen und Intervalle gegenüberstellt.
Des Weiteren informiert VDI/ÖFR 6022 Blatt 1.1 über das Vorgehen bei Hygienekontrollen und Hygieneinspektionen: Messverfahren und Untersuchungen werden beschrieben, eine praktische Prüfliste für die Hygiene-Erstinspektion ist ebenfalls Teil der Richtlinie. Die Richtlinie gibt auch Hinweise zur systematischen Auswahl von RLT-Geräten bei stichprobenartigen Hygieneuntersuchungen. Abschließend zeigt die VDI/ÖFR 6022 Blatt 1.1 auf, wie das Risikopotenzial einer dezentralen RLT-Anlage und entsprechender -Geräte einzuschätzen ist, und wie die Gefährdungsbeurteilung dokumentiert werden muss.
Nicht erfasst in VDI/ÖFR 6022 Blatt 1.1 sind Luftreiniger und Geräte zur dezentralen Luftbefeuchtung.
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