Kurzreferat
Diese Richtlinie für die Gradtagmethode gilt für beheizte Gebäude. Der Begriff Gradtage wird definiert, und die Gradtage werden für die durch DIN 4710 beschriebenen Repräsentanzstationen der 15 TRY-Regionen (TRY = Test Reference Year) Deutschland angegeben. Da hier nur vom Heizfall ausgegangen wird, handelt es sich um Heizgradtage. In dieser Hinsicht liefert die Richtinie auch die Grundlagen für die Anwendung der Richtlinie VDI 3807 Blatt 1. Zusätzlich wird ein Hilfsverfahren eingeführt, mit dem die Gradtage eines bestimmten Zeitraums mit wenigen Stützwerten ermittelt werden können. Zweck der Richtlinie ist die Definition der Gradtage, die Beschreibung des Gradtagverfahrens und die Bereitstellung von zugehörigen Daten. Daraus ergeben sich beispielsweise die folgenden Anwendungsmöglichkeiten: Verbrauchsüberwachung eines Objekts über einen längeren Betrachtungszeitraum. Hier werden die unterschiedlichen Verbrauchswerte aus den entsprechenden Betrachtungszeiträumen auf ein mit Gradtagen beschriebenes Wetter umgerechnet. Umrechnung der Heizenergieverbräuche an verschiedenen Standorten mit dem zugehörigen Wetter auf ein durch Gradtage beschriebenes Einheitswetter, Aufteilung von Verbrauchswerten auf kleinere Zeitabschnitte (Mieterwechsel). Die Gradtagmethode ist ein Näherungsverfahren, das von den vielen Einflüssen auf den Heizenergieverbrauch nur den Einfluss der Außenlufttemperatur berücksichtigt. Sie kann auf übliche Gebäude mit Wohn- oder Büronutzung angewendet werden. Weichen die Randbedingungen hiervon ab, ist die Methode auf die Nutzungsveränderung abzustimmen oder es sind andere, genauere Methoden heranzuziehen. Prinzipiell gilt, dass die Gradtagmethode in ihrer Aussagekraft abnimmt, wenn Dämmstandard und Innenlasten zunehmen.