Kurzreferat
Die große Verbreitung der Phthalate und die inzwischen bekannten gesundheitlichen Wirkungen von DEHP, DBP und BBP (Reproduktionstoxizität, Entwicklungstoxizität, endokrine Wirkungen) machten die Erarbeitung eines standardisierten Analysenverfahrens für die verschiedenen Phthalate (Dimethylphthalat bis DEHP) in der Innenraumluft erforderlich. Die Richtlinie dient der Probenahme und Analyse von Phthalsäurediestern in der Innenraumluft, im Hausstaub und in Lösemittelwischproben mittels Gaschromatografie/Massenspektrometrie. Für die Innenraumluft werden die beiden prinzipiellen Probenahmeverfahren der Adsorption auf Thermodesorptionsröhrchen gefüllt mit z. B. Tenax oder Glaswolle mit anschließender Thermodesorption sowie der Adsorption auf Adsorbentien wie Florisil mit anschließender Lösemittelextraktion beschrieben. Das beschriebene Verfahren ist je nach Methode für die Messung von Dimethylphthalat bis Di-n-octylphthalat in der Luft von Innenräumen für eine Probenahmedauer von 2 Stunden bis 24 Stunden ausgelegt. Damit können unter Berücksichtigung des Methodenblindwerts Konzentrationen von z.B. 100 ng/m3 für Di(2-ethylhexyl)phthalat bzw. 10 ng/m3 für Dimethylphthalat erfasst werden. Im Hausstaub können abhängig von der Probenahmetechnik die Verbindungen Dimethylphthalat bis Di-iso-undecylphthalat analysiert werden. Bei Proben aus Staubsaugerbeuteln muss mit Verlusten der leichtflüchtigen Phthalate wie Dimethylphthalat gerechnet werden. In den Lösemittelwischproben können Dimethylphthalat bis Di-iso-undecylphthalat analysiert werden.