Kurzreferat
Grundsätzlich können zwei verschiedene Anwendungsbereiche für diese Richtlinie unterschieden werden: 1) Feststellung einer Schadstoffkonzentration im Gewebe des Regenwurms (plus eventuell separat im Darminhalt) als Erhebung von langfristigen Schadstoffkonzentrationen in terrestrischen Ökosystemen. (siehe z. B. Umweltprobenbank). Durch den Fokus auf das Regenwurmgewebe ohne Darminhalt kann die quantitative und qualitative Variabilität, die hauptsächlich durch den Darminhalt zustande kommt, verringert und die Vergleichbarkeit der Daten über große Zeiträume gewährleistet werden. 2) Feststellung der Schadstoffkonzentration in Regenwürmern (Gewebe plus Darminhalt), um die möglichen Wirkungen von Schadstoffen auf die terrestrischen Nahrungsnetze/Nahrungsketten zu bestimmen (secondary poisoning approach). Hier ist das Ziel, das Risiko für die (End-)Konsumenten wie Vögel und Säugetiere abzuschätzen, das durch eine Aufkonzentrierung von Schadstoffen durch die Nahrungsaufnahme zustande kommt. In beiden Anwendungsbereichen werden Regenwürmer als Akkumulationsindikatoren eingesetzt. Sie repräsentieren damit allgemein Bodeninvertebraten, mit denen Aussagen über die Qualität des Umweltkompartiments Boden getroffen werden können. Im Allgemeinen sind die methodischen Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen klein, allerdings an einigen Stellen, z. B. der Präparation der Würmer mit oder ohne Darminhalt, sind die Unterschiede so groß, dass sie parallel dargestellt werden.