Kurzreferat
Die Stickstoffverfügbarkeit ist einer der wichtigsten Standortfaktoren, der die Funktionen und die Artenzusammensetzung der Vegetation maßgeblich steuert. Aufgrund von Emissionen aus Landwirtschaft und Verbrennung übertreffen die aus der Luft eingetragenen Stickstoffverbindungen seit Längerem die aus dem natürlichen Kreislauf bereitgestellten Mengen. Während Einträge, Verfügbarkeit und Austräge von Stickstoff mit hohem Aufwand nur in punktuellen Fallstudien bestimmbar sind, bietet sich die Zusammensetzung der Pflanzendecke als Ausdruck der Stickstoffverfügbarkeit an. Die Anwendung der Richtlinie ermöglicht es, Effekte der Stickstoffanreicherung auf die Zusammensetzung und Vielfalt der Waldpflanzen als direkten Ausdruck der Nährstoffverfügbarkeit zu messen. Dabei sind Intensität, Geschwindigkeit und großräumige Verteilung der Wirkungen nachzuweisen. Die Auswertung der Stickstoff-Zeigerwerte von Pflanzenarten eignet sich zum Nachweis von räumlichen Gradienten und zeitlichen Änderungen im Stickstoffangebot, z.B. im Rahmen von Umweltbeobachtungsprogrammen wie Bundeswaldinventur, Bodenzustandserhebung oder der ökologischen Flächenstichprobe.