Kurzreferat
Die vorliegende Richtlinie behandelt Schäden durch Korrosion bei Temperaturen, die in der Regel maximal beim Siedepunkt des jeweiligen, zumeist wässrigen Elektrolyten liegen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Korrosionsarten, die als Folge elektrochemischer Reaktionen auftreten. Diese laufen ausschließlich in Gegenwart ionenleitender Phasen (Elektrolytlösungen) ab und bewirken einen elektrolytischen Metallabtrag oder eine Beeinträchtigung der Werkstoffeigenschaften. Korrosionsreaktionen können jedoch auch in Abwesenheit ionenleitender Phasen ablaufen. In diesem Fall handelt es sich um chemische oder metallphysikalische Vorgänge. Die vorliegende Richtlinie berücksichtigt Korrosionsarten dieses Typs nicht. Bei den in dieser Richtlinie behandelten Korrosionsarten kann zwischen solchen unterschieden werden, deren Initiierung keine mechanische Beanspruchung voraussetzt und solchen, bei denen eine mechanische Belastung des Bauteils Vorbedingung ist. Bis auf tribochemische Schäden, die in VDI 3822 Blatt 5 behandelt werden, sind mechanisch initiierte Korrosionsarten im vorliegenden Blatt berücksichtigt.