VDI 3786 Blatt 7:2023-07

Die Richtlinie behandelt die Messung des innerhalb einer Zeiteinheit durch eine horizontale Flächeneinheit gefallenen Niederschlags. Es werden konventionelle Messverfahren zur Erfassung des Niederschlags beschrieben und Vorgaben zur Aufstellung der Messgeräte aufgeführt. Nicht behandelt wird die Niederschlagssammlung für die chemische Analyse des Niederschlags, da die beschriebenen Messgeräte aus Materialien bestehen, die die Niederschlagsprobe chemisch verändern können. Die Richtlinie richtet sich an die folgenden Zielgruppen: Windenergiesektor, Kommunen, Bauämter, Landesämter (Luft, Wasser, Abfall, Ökologie), Umweltschutzbeauftragte, Gewerbeaufsichtsämter, staatliche Umweltämter, Stadt- bzw. Landschaftsplaner und -gestalter, Flughafengesellschaften, Deutscher Wetterdienst, Ökologische, Geografische und Meteorologische Uni-Institute, Beratende Ingenieure, Anwender und Produzenten von Umweltsimulationen.

Gefallener Niederschlag: Wahl und Aufstellung von Messgeräten, Überprüfung und Auswertung, Kalibrierung  

670 Liter pro Quadratmeter – so viel Niederschlag fiel in Deutschland im Jahr 2022 im Durchschnitt. Auch wenn es dabei starke regionale Unterschiede gibt, gehört Deutschland im weltweiten Vergleich zu den niederschlagsreichen Gebieten. Die spezifischen Niederschlagsmengen für verschiedene Regionen sind von vielfältigem Interesse, sie dienen unter anderem agrartechnischen Planungen, städtebaulichen und trinkwassertechnischen Überlegungen oder auch Maßnahmen im Rahmen des Katastrophenschutzes. Eine Analyse der Niederschläge und der meteorologischen Gegebenheiten kann helfen, genauere Voraussagen für zukünftige Niederschlagsmengen zu treffen oder zum Beispiel Veränderungen auch in Hinblick auf den Klimawandel zu erfassen. Zur Messung von Niederschlagsmengen werden unterschiedliche Messgeräte genutzt; allen voran die klassischen Niederschlagsmessgeräte mit Auffanggefäßen von definierter Form und Volumen. Sie erlauben mit vergleichsweise einfachen Methoden gültige Aussagen über die Niederschlagsmenge in einem festgelegten Bereich. Die vorliegende Richtlinie VDI 3786 Blatt 7 bietet grundlegende Hinweise zur Messung von gefallenem Niederschlag.

Verwendung der Richtlinie

Die Richtlinie VDI 3786 Blatt 7 enthält die Festlegungen für die Durchführung und Kontrolle von Niederschlagsmessungen. Als Niederschlag im Sinne dieser Richtlinie gelten alle Formen von gefallenem Niederschlag, darunter auch Schnee, der im Anhang gesondert behandelt wird. Nicht erfasst werden abgesetzter oder abgefangener Niederschlag wie Tau oder Nebelniederschlag. Depositionssammlungen zur Auswertung der Niederschlagszusammensetzung sind ebenfalls nicht Teil des Anwendungsbereichs dieser Richtlinie.

In der Richtlinie VDI 3786 Blatt 7 werden allgemeine Informationen zu den Grundlagen der Niederschlagsmessung geboten: Von der Standortwahl bei Standardaufstellung oder auch für besondere Fragestellungen über die Wahl der Messmethoden und die Durchführung und Überprüfung der Sammlung bis hin zur Auswertung und Darstellung der Niederschlagsmessungen. Auch die Kalibrierung der Messgeräte wird vorgestellt.

Zusätzlich zu den Angaben zur Erfassung von Niederschlag wie Regen oder Hagel beinhaltet die Richtlinie auch Hinweise zur Messung der Höhe von Schneedecken, sowie zu deren Wasseräquivalent.

Aus dem Inhalt

• Anwendungsbereich
• Normative Verweise
• Begriffe
• Formelzeichen und Abkürzungen
• Standortwahl
• Messgeräte
• Durchführung, Überprüfung und Wartung
• Kalibrierung
• Niederschlagskorrektur
• Weiterverarbeitung und Darstellung der Messergebnisse
• Verfahrenskenngrößen
• Anhang: Messung der Höhe und des Wasseräquivalents der Schneedecke
• Anhang A1: Messung der Höhe der Schneedecke
• Anhang A2: Messung des Wasseräquivalents der Schneedecke

07.060, 13.040.01

Dieses Dokument ersetzt VDI 3786 Blatt 7:2010-12 .