Kurzreferat
Die Richtlinie erleichtert die Spezifikation der Qualitätskriterien und Bauteileigenschaften von additiv gefertigten Kunststoffbauteilen durch die Schaffung eines Systems von Güteklassen. Damit wird die Kommunikation zwischen Anbietern und Anwendern dieser Bauteile verbessert. Die Bauteileigenschaften hängen bei den für Polymere relevanten additiven Fertigungsverfahren (siehe VDI 3405) sehr stark von den genutzten Anlagensystemen, dem Material sowie der verwendeten Prozessführung ab. Grundsätzlich kann die Prozessführung auf Produktivität oder Qualität optimiert werden. Diese Ziele sind im Rahmen der Leistungsfähigkeit einer bestimmten Anlage prinzipiell gegenläufig. Die in dieser Richtlinie aufgestellten Güteklassen helfen, Qualitätsunterschiede zu veranschaulichen. Die Güteklassen befähigen die Anwender, Bauteilspezifikationen praxisgerecht für die Fertigung zu definieren. Neben der Spezifikation der Güteklassen gibt diese Richtlinie für typische Materialien an, welche Güteklassen damit erreicht werden können. Es werden Probekörper und deren Anordnung im Bauraum spezifiziert (Die CAD-Daten dafür liegen der Richtlinie im MAGICS-Format bzw. als positionierte STL-Daten bei). Die Bestimmung der mechanischen Zugeigenschaften, der Maßhaltigkeit und der Bauteildichte mithilfe dieser Probekörper wird beschrieben, um die Zuordnung zu Güteklassen für die jeweiligen Kenngrößen zu ermöglichen. Die Richtlinie wendet sich an Anbieter von Fertigungsdienstleistungen für Kunststoffbauteile, die zur Herstellung additive Fertigungsanlagen einsetzen, und an die Auftraggeber dieser Dienstleistungen. Konstrukteure von Bauteilen sowie Einkäufer und Anbieter von Fertigungsdienstleistungen können das erforderliche beziehungsweise das erreichbare Qualitätsniveau mithilfe dieser Richtlinie nachvollziehbar spezifizieren.