Kurzreferat
Der Nutzen der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Seit 1982 gibt es in Deutschland eine Klärschlammverordnung. Sie definiert u.a. Anforderungen an die Schlämme, regelt die Anwendung in der Landwirtschaft und legt Grenzwerte in Klärschlämmen und Böden fest. Bei der landwirtschaftlichen Verwertung sind umfangreiche Untersuchungen mit Dokumentation der zu beschlammenden Böden und der auszubringenden Klärschlämme notwendig. Mittlerweile wurden eine Reihe von Konzepten zur Begrenzung des Eintrags schädlicher Stoffe auf die Böden entwickelt, angefangen mit dem gemeinsamen Konzept der Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), weiter von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie einem gemeinsamen Konzept der landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten und der deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (VDLUFA/DWA-Konzept). In der vorliegenden Arbeit werden Auswertungen langjähriger Klärschlammanalysendaten aus Niedersachsen dargestellt. Mit Hilfe einer Nutzwertanalyse werden die unterschiedlichen Konzepte zum Ableiten von Grenzwerten für Klärschlämme und andere organische Düngemittel, die auf landwirtschaftliche Nutzflächen ausgebracht werden, verglichen, beschrieben und erläutert. Die Bewertungskriterien und deren Gewichtung müssen gemeinsam mit Vertretern der verschiedenen Interessensgruppen (Bodenschutz, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, etc.) erarbeitet werden. Die vorgestellte Nutzwertanalyse ist dabei ein interessantes Instrument für eine Konsensfindung aller Interessensgruppen.