Kurzreferat
Einleitungen von Stoffen und/oder Wärme haben - mitunter gravierende - Konsequenzen für die Qualität des im Gewässer herrschenden chemischen und ökologischen Zustands. Für die Planung von Einleitungen oder auch die Beurteilung unplanmäßiger, etwa unfallbedingter Gewässerverunreinigungen ist ein Verständnis der maßgebenden, den Transport und die Ausbreitung bestimmenden Prozesse sowie, darauf aufbauend, die Anwendung geeigneter Methoden und Modelle erforderlich. "Ausbreitungsvorgänge" bzw. "Ausbreitungsprobleme" umfassen in ihrer vollen Allgemeinheit deutlich mehr als in dem vorliegenden Merkblatt, das in zwei Teilen erscheint, abgedeckt werden konnte. Gegenstand beider Teile des Merkblattes ist die Behandlung der Ausbreitungs- und Transportvorgänge von gelösten Stoffen und Wärme, nicht aber von Feststoffen (Geschiebe, Schweb- und Schwimmstoffen), Gasbläschen ("bubble plumes") oder Öl. Genauigkeitsanforderungen und zweckmäßiger Detaillierungsgrad einer Ausbreitungsuntersuchung, aber auch die Komplexität der zugrunde liegenden Strömungs- und Transportprozesse können sich je nach praktischer Aufgabenstellung ganz erheblich voneinander unterscheiden. Während für manchen Anwendungshintergrund mit einer einfachen Schätzformel eine hinreichend genaue Bearbeitung erfolgen kann, erfordern andere Situationen eine wesentlich detailliertere Erfassung der maßgebenden Prozesse. Im hier vorliegenden Teil 2 des Merkblattes DWA-M 544 wird der schon in Teil 1 vorgestellte Stufenaufbau der Methoden weiterverfolgt und abgeschlossen. Den Schwerpunkt des zweiten Teils bilden Strahlintegral- und Längenmaßstabsmodelle, Methoden der Hydroinformatik und prozessorientierte Detailuntersuchungen. Gegenstand des ersten Teiles (DWA-M 544-1) bilden Erläuterungen der physikalischen Prozesse und ein Methodenüberblick sowie Verfahren für Abschätzung, Grobscreening und eindimensional-instationäre Modellierung.