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Technische Regel [AKTUELL]
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Jedes Produkt wirkt während aller Abschnitte seines Lebenswegs auf die Umwelt, zum Beispiel während der Rohstoffgewinnung und -beschaffung, der Produktion, des Vertriebs, der Nutzung (der Anwendung), der Wiederverwendung und der Abfallbehandlung, einschließlich der endgültigen Beseitigung. Die Wirkungen können schwach bis erheblich, kurz oder lang anhaltend sein und sie treten global, regional oder lokal auf. Festlegungen in Produktnormen beeinflussen die Umweltwirkungen von Produkten. Mögliche nachteilige Umweltwirkungen von Produkten können also reduziert werden, indem Umweltgesichtspunkte in Produktnormen berücksichtigt werden. Dieser Leitfaden gibt hierzu eine Anleitung. Er richtet sich in erster Linie an die Ersteller von Produktnormen, die ermuntert werden, mit Hilfe dieses Leitfadens grundlegende Umweltaspekte und Umweltwirkungen des betrachteten Produkts zu erkennen und zu verstehen und zu ermitteln, ob es möglich ist, einen Umweltgesichtspunkt in einer Produktnorm zu behandeln. Der Zweck des Leitfadens besteht darin: - den Zusammenhang zwischen Festlegungen in Produktnormen und den Umweltaspekten und Umweltwirkungen des Produkts aufzuzeigen; - die Formulierung oder Überarbeitung von Festlegungen in Produktnormen zu unterstützen, um mögliche nachteilige Umweltwirkungen während der verschiedenen Abschnitte des gesamten Produktlebenswegs zu vermindern; - zu betonen, dass die Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten in Produktnormen ein komplexer Prozess ist, bei dem eine Abwägung gegensätzlicher Interessen erforderlich ist; - die Anwendung des Lebensweggedankens zu empfehlen, wenn umweltbezogene Festlegungen für ein zu normendes Produkt formuliert werden; und - wo sinnvoll, die zukünftige Erarbeitung von sektorspezifischen Leitfäden für die Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten in Produktnormen durch die Normenersteller zu fördern, in Einklang mit den Prinzipien und Ansätzen dieses Leitfadens. Der Leitfaden gibt neben einer Übersicht über grundlegende Prinzipien und Ansätze, die bei der Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten in Produktnormen zu beachten sind, und einer Erläuterung über Umweltaspekte unter anderem folgende Hilfestellungen: - Hinweise zur systematischen Bestimmung der Umweltaspekte eines Produkts mit Hilfe der Umweltcheckliste; - eine Anleitung zur Integration von umweltbezogenen Festlegungen in Produktnormen. Für jeden Abschnitt des Produktlebenswegs enthält eine Tabelle Beispiele für Grundgedanken, die in umweltbezogenen Festlegungen aufgegriffen werden sollten. Dies umfasst mögliche Einschränkungen sowie Beispiele für Abwägungen auf Grundlage des Lebensweggedankens; - konkrete Beispiele, wie Umweltgesichtspunkte bereits in bestehenden Normen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene berücksichtigt wurden. Wann immer eine neue Produktnorm erarbeitet wird oder eine bestehende Norm überarbeitet wird oder überarbeitet werden soll, sind die Projekt- und Gremienbetreuer beziehungsweise Sekretäre und die Vorsitzenden/Obleute ihrer Normungsgremien dazu aufgefordert, die Anwendung dieses Leitfadens aktiv zu fördern. Außerdem sind die Experten aufgefordert, in jeder Entwicklungsstufe einer Norm Umweltgesichtspunkte in ihre Kommentare einzubeziehen. Um der Verschiedenheit der Produkte und ihren spezifischen Umweltwirkungen, aber auch dem Bedarf nach relevantem Umweltwissen gerecht zu werden, ist es für die Normenersteller sinnvoll, Umweltexperten in die Arbeit einzubinden. Der Leitfaden ist die deutsche Fassung des ISO Guide 64, der im ISO/TC 207 "Umweltmanagement" erarbeitet wurde. Er wurde unverändert übernommen und ist auch identisch mit dem CEN Guide 4. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitskreis KU-AK 1 "Berücksichtigung von Umweltaspekten in Produktnormen" in der Koordinierungsstelle Umweltschutz (KU). Für Hilfestellung zu den Inhalten oder zur Umsetzung dieses Leitfadens kontaktieren Sie bitte die Koordinierungsstelle Umweltschutz (KU) im DIN (ku@din.de). Ansprechpartner in der KU und weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der KU (www.ku.din.de).
Dieses Dokument ersetzt DIN-Fachbericht 59:1997 .
Gegenüber DIN-Fachbericht 59:1997 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) das Dokument wurde vollständig überarbeitet; b) mit Abschnitt 5 wurden Hinweise zur systematischen Bestimmung der Umweltaspekte eines Produkts mit Hilfe der Umweltcheckliste aufgenommen; c) mit Abschnitt 6 wurde eine Anleitung zur Integration von umweltbezogenen Festlegungen in Produktnormen aufgenommen. Die Tabellen in Abschnitt 6 enthalten für jeden Abschnitt des Produktlebenswegs Beispiele für Grundgedanken, die in umweltbezogenen Festlegungen aufgegriffen werden sollten. Dies umfasst mögliche Einschränkungen sowie Beispiele für Abwägungen auf Grundlage des Lebensweggedankens; d) mit Anhang A wurden Hilfestellungen zur Erarbeitung von sektorspezifischen Umweltleitfäden aufgenommen; e) mit Anhang B wurden konkrete Beispiele aufgenommen, wie Umweltgesichtspunkte in bestehenden Normen auf nationaler, Europäischer und internationaler Ebene berücksichtigt wurden.