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Das Schneewasseräquivalent (SWE), auch als "Wasseräquivalent von Schnee" bezeichnet, ist die Höhe des Wassers, die sich durch Schmelzen der Schneedecke in einem gegebenen Gebiet ergäbe, und wird normalerweise in Millimeter angegeben. Mit anderen Worten, das SWE entspricht der Masse des Schnees über einem bestimmten Gebiet. Messungen des SWE einer Schneedecke und von Neuschnee verbessern die Abschätzung der Winterniederschläge, besonders in Gebieten mit einem minimalen Messnetz an Wetterstationen. Die Messungen werden vor allem zur Abschätzung der räumlichen Verteilung der Gesamtwassermenge in den Einzugsgebieten vorgenommen, weil die Kenntnis des SWE in Flusseinzugsgebieten von grundlegender Bedeutung für die Abschätzung der zu erwartenden Abflussmengen der Schneeschmelze ist. Die Information über die Schneeakkumulation und tägliche Schmelzrate ist unerlässlich für die Hochwasservorhersage während der Schneeschmelzsaison. Das SWE wird auch bei der Lawinentheorie und -prognose verwendet sowie zur Risikobewertung von schweren Schneelasten. Darüber hinaus sind die Daten für glaziologische Massenbilanzstudien und Klimaüberwachung wichtig. Die Schmelze aus polaren Eisdecken ist ein wichtiger Faktor beim Anstieg des Meeresspiegels. Verfahren und Geräte, die zur Bestimmung des SWE entwickelt wurden, sind in Anhang A aufgeführt. Die ersten Messnetze von Wetterstationen mit manuellen SWE-Messungen wurden im frühen 20. Jahrhundert an meteorologischen Instituten in Nordamerika und Europa etabliert. Heute werden die Messungen routine-mäßig auf bundes- und nationaler Ebene von meteorologischen und hydrologischen Instituten, von der Wasserkraftindustrie und von Universitäten auf der ganzen Welt in Ländern mit kaltem Klima vorgenommen. Anhang B enthält eine Liste der manuellen SWE-Messstellen in Europa. Um in abgelegenen Gebieten eingesetzt werden zu können und um eine kontinuierliche Aufzeichnung zu ermöglichen, sind automatisierte Verfahren entwickelt worden; manuelle Messungen sind jedoch noch weit verbreitet, da sie qualitativ hochwertige Daten bei relativ geringen Investitionskosten bieten können. Die Bedeutung der manuellen Messungen spiegelt sich auch in deren Verwendung als Referenz zu anderen SWE-Messverfahren wider. Dieses Dokument (FprCEN/TR 16588:2013) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 318 "Hydrometrie" erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.