Kurzreferat
Die im Folgenden genannten Hinweise zur Prüfung und Bewertung bei chemischem Angriff betreffen Betone in natürlichen Böden und Grundwässern sowie Betone, die aufgrund des Betriebs von baulichen Anlagen einem stark chemischen Betonangriff (XA3 und höher) ausgesetzt sind: - Kraftwerksbau/Ingenieurbau; - Abwasseranlagen; - chemische Industrie- und Gewerbebetriebe; - Landwirtschaft; - Biogasanlagen; - Kleinbetriebe (z. B. Schlachthöfe); - Müllbunker. Gegenüber DBV-Merkblatt "Chemischer Angriff auf Betonbauwerke - Bewertung des Angriffsgrads und geeignete Schutzprinzipien" werden folgende Anwendungsbereiche nicht näher behandelt, da in diesen üblicherweise kein Beton mit XA3-Anforderung eingesetzt wird: - Flugflächen; - Schmelzwasserspeicher; - Trinkwasserbehälter; - Schwallwasserbehälter. Die Empfehlungen zur Prüfung und Bewertung bei chemischem Betonangriff richten sich insbesondere an einen stark chemischen Angriff der Expositionsklasse XA3 und stärker. Daneben lassen sich z. B. aus Konzepten zur Abschätzung der Schädigungsentwicklung Hinweise zur Festlegung von Schichtdicken für Opferbeton ableiten. Das Merkblatt dient vornehmlich als Arbeitshilfe bei - Festlegung von Prüfungen zur Beurteilung der angreifenden Umgebung (Darstellung der verschiedenen Messmethoden); - Festlegung von Prüfverfahren zur Beurteilung des Baustoffwiderstands für: - Eignungs-/Performance-Prüfung, z. B. als erweiterte Erstprüfung; - baubegleitende Prüfungen im Rahmen der Qualitätssicherung; - Prüfungen zur Zustandsanalyse/Monitoring von Bauwerken. - Grundlagenermittlung für Dauerhaftigkeitsabschätzung, z. B. Vorgehensweise bei einer von 50 Jahren abweichenden geplanten Nutzungsdauer. Die Errichtung von Betonbauwerken nach Eurocode 2 und DIN EN 206-1/DIN 1045-2 erfolgt unter der Annahme einer geplanten Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren unter üblichen Instandhaltungsbedingungen. Im Merkblatt werden daneben auch Bauwerke mit kürzeren Nutzungsdauern, z. B. Bauwerke für landwirtschaftliche Nutzung, behandelt, bei denen weniger einschränken. Das Merkblatt behandelt nicht: - chemischen Angriff "von innen" aufgrund betonschädigender Ausgangskomponenten des Betons; - chloridinduzierte Bewehrungskorrosion. Die Hinweise und Empfehlungen des Merkblatts beziehen sich in erster Linie auf den Baustoff Beton, sind jedoch ggf. auch auf andere zementgebundene Baustoffe übertragbar. Prüfungen an einzelnen Betonkomponenten, wie Mörtel, Bindemittel, Ausgangsstoffe, werden nur untergeordnet behandelt.