Kurzreferat
Bei wasserundurchlässigen Bauwerken oder Bauweisen aus Beton, sog. WU-Bauweisen, übernimmt der Beton neben der tragenden auch die abdichtende Funktion. Die Weiße Wanne als im Erdreich eingebettetes wasserundurchlässiges Bauwerk aus Beton hat sich etabliert, dazu führte nicht zuletzt die zugehörige Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton sowie zahlreiche Fachveröffentlichungen. Weiße Wannen weisen gegenüber den klassischen Schwarzen Wannen, bei denen der Beton zusätzlich mit einer äußeren Abdichtung nach der Normenreihe DIN 18195 versehen ist, zahlreiche Vorteile auf. Neben den Weißen Wannen haben sich in den letzten Jahren – vor allem in Norddeutschland – Weiße Dächer und Decken aus Beton als weitere mögliche Ausprägung der WU-Bauweise immer mehr durchgesetzt. Mögliche Einsatzgebiete für Weiße Dächer sind erdüberschüttete oder gedämmte Dächer von Wohn- und Bürogebäuden sowie Tiefgaragen. Bei WU-Bauweisen handelt es sich um komplexe Baukonstruktionen, die eine enge Abstimmung zwischen den Wünschen und Erwartungen des Bauherrn an die Nutzung der Konstruktion, der Planung sowie der Ausführung erfordern. Das vorliegende DBV-Heft 28 schlägt deshalb einen Bogen von den Bauherrenanforderungen über den Entwurf, die Planung und Bauausführung bis hin zur planmäßigen und unplanmäßigen nachträglichen Abdichtung von WU-Konstruktionen. Es werden neuralgische Punkte von WU-Bauweisen – wie z. B. die Planung und fachgerechte Ausführung von Fugenabdichtungen, besondere Herausforderungen und typische Fehlerquellen bei Verwendung von Elementwänden – aus Sicht der Praxis betrachtet und vertieft. Auch die Grenzen und möglichen Nachteile von WU-Bauweisen werden aus technischer und juristischer Sicht sachlich und offen diskutiert. Dabei werden nicht nur Hintergrundinformationen gegeben, sondern auch die Rolle der einzelnen Beteiligten beleuchtet. Das Heft richtet sich daher an alle am Bau von WU-Bauweisen Beteiligten, d. h. an Bauherren, Nutzer, Planer, Bauausführende, Bauüberwacher und interessierte Juristen.