VDI 6036:2020-02 - Entwurf

Die Richtlinie gibt Unternehmen und Personen, die mit der Planung und Ausführung von Heizungsanlagen betraut sind, unter Beachtung des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) eine Anleitung zur Auswahl und Bemessung von Heizkörperbefestigungen. Heizkörperbefestigungen sind für vier Anforderungsklassen definiert, vom Privathaushalt mit dem dort üblichen hohen Maß an Umsicht bis hin zu Sportstätten oder Schulen, in denen es vorhersehbar etwas rauer zugeht. Für Sonderfälle wurde noch eine "nach oben offene noch robustere Klasse" angefügt.

Sichere Heizkörperbefestigungen nach realistischen Gesichtspunkten auswählen und bemessen

Heizkörper befinden sich zumeist an zentralen Stellen in Wohn-, Nutz- und Gewerberäumen. Nicht immer ist ihr sachgemäßer Gebrauch zu gewährleisten: Kinder turnen darauf herum, Erwachsene nutzen sie unbedacht als Sitzfläche oder zur Ablage; auch gelegentliche Stöße und Belastungen sind nicht auszuschließen. Die Befestigung von Heizkörpern muss daher sowohl auf den bestimmungsgemäßen, als auch auf den zu erwartenden realen Gebrauch ausgelegt sein. Die VDI-Richtlinie 6036 soll planenden und ausführenden Heizungsbauern und Privatpersonen eine verlässliche Orientierung darüber bieten, welche Befestigungssysteme an welchen Stellen Sinn ergeben, wie diese auszuwählen und zu bemessen sind. In dieser Fassung der Richtlinie wurden die Anforderungsklassen überarbeitet: Zuvor umfasste diese Systematisierung vier Klassen, es hat sich jedoch herausgestellt, dass eine Einteilung in nur drei Anforderungsklassen den realen Bedingungen besser gerecht wird.

Anwendungsbereich

Anwendungsbereich der VDI-Richtlinie 6036 ist das Auswählen und Bemessen von Befestigungssystemen oder Heizkörperkonsolen für Heizkörper. Die Richtlinie gilt für Boden-, das heißt Standkonsolen, sowie für Wand- und Bohrkonsolen. VDI 6036 umfasst alle Heizkörper zur Heizung von Räumen, unabhängig von deren Einsatzort (Wohngebäude, Gewerbeanlagen, Büros etc.).

Als Heizkörper gemäß VDI 6036 sind definiert: alle Flachheizkörper inklusive Designheizkörper wie Handtuchtrockner, Konvektoren, Röhrenradiatoren und Heizwände. Dabei spielt die Art der Wärmeerzeugung keine Rollen, die Richtlinie gilt für zentrale und lokale, Gas- und Elektroheizungen und sonstige Heizquellen gleichermaßen.

VDI 6036 gilt nicht für mobile Heizkörper und Heizungen in mobilen Umgebungen. Ebenfalls nicht eingeschlossen sind Bodenheizungen wie Unterflur-Konvektoren, sowie Deckenstrahlplatten.

Elektrische Direktheizer, Fassadenheizflächen, Heizgeländer und Heizkörper an ungewöhnlichen Positionen sind nicht direkt Teil dieser Richtlinie. Sie können aber gegebenenfalls nach den Anforderungen in dieser Richtlinie befestigt werden; es müssen dann die Besonderheiten des jeweiligen Einzelfalls berücksichtigt werden.

Aus dem Inhalt

• Anwendungsbereich
• Normative Verweise
• Begriffe
• Formelzeichen und Abkürzungen
• Übersicht über die zu berücksichtigenden Informationen
• Wirkprinzipien von Heizkörperbefestigungen
• Anforderungsklassen
• Einwirkende Kräfte auf Heizkörperbefestigungen
• Nachweis der Tragfähigkeit von Heizkörperbefestigungen
• Anhang A: Empfohlene Zuordnung Gebäudetypen zu Anforderungsklassen
• Anhang B: Übersicht zu Einwirkungen und Sicherheitsfaktoren
• Anhang C: Übersicht über die einwirkenden Kräfte
• Anhang D: Berechnungsbeispiele
• Anhang E: Berechnungsbeispiele – Befestigung bei verschiedenen „Wandaufbauten“
• Anhang F: Empfohlene Werte für anrechenbare horizontale Verschiebe- und Abzugskräfte bei üblichen Anschlusssituationen
• Anhang G: Empfehlungen für Versuchsdurchführung und -auswertung

91.140.10

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