Kurzreferat
Für die Bioindikation der Wirkung von Luftverunreinigungen werden Flechten seit Jahrzehnten zum aktiven und passiven Monitoring herangezogen. Aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit gegenüber Luftverunreinigungen bieten sie Vorteile, die bei Gefäßpflanzen und den meisten Tierarten nicht gegeben sind. In der Praxis des Biomonitorings von Luftverunreinigungen mit Flechten hat sich für den Fall, dass aufgrund hoher Immissionsbelastung in einem Untersuchungsgebiet nur noch wenige Flechtenarten vorhanden sind oder ihr Vorkommen durch Mangel an geeignetem Substrat (Bäume) limitiert ist, das Vorgehen mit der "standardisierten Flechtenexposition" bewährt. Bei dieser Methode sind innerhalb des Expositionszeitraums (1 Jahr) sowohl der zeitliche Verlauf als auch die räumliche Verteilung immissionsbedingter Schädigungen darstellbar. Das Expositionsverfahren zielt damit auf eine Erfassung der aktuellen Immissionswirkung ab. Die Blattflechte Hypogymnia physodes hat sich für die Exponierung bei vielen Untersuchungen bewährt und wird deshalb zur Ermittlung und Bewertung phytotoxischer Wirkungen von Immissionen dieser Richtlinie zugrunde gelegt.