VDI 3822 Blatt 3:2024-06 - Entwurf

In dieser Richtlinie werden die verschiedenen Schadensarten, die Schadensmerkmale, die Schadensursachen und die Schadensabläufe im Fall von Schäden an keramischen Produkten beschrieben. Es wird eine grundlegende Anleitung zur Identifikation möglicher Versagensursachen und Bruchausgänge angeführt. Sie gibt einen Überblick über Schadensformen, die bei keramischen Werkstoffen auftreten, und erläutert grundlegende Elemente der praktischen Fraktografie. Fokus wird dabei auf Versagensursachen gelegt, die bei Raumtemperatur und mittleren Temperaturen auftreten. Auf die Darstellung der vor allem bei sehr hohen Temperaturen auftretenden Versagensursachen Kriechen, Oxidation und Korrosion wird verzichtet. Es werden daher vor allem Schäden beschrieben, die auf spröden Bruch zurückzuführen sind. Besonderer Wert wird auf die Vorgehensweise zur Identifikation von Bruchausgängen gelegt.

Schadensanalysen an keramischen Bauteilen: Grundlagen, Durchführung und häufige Schadensursachen

Die hohe Hitzebeständigkeit, ihre Korrosionsbeständigkeit, die große Härte und viele wünschenswerte Eigenschaften mehr machen keramische Werkstoffe beliebt in unzähligen Einsatzbereichen. Doch gerade auch Keramik birgt spezifische Risiken und ist anfällig für typische Schäden. Um Produktionsprozesse zu optimieren, ist eine Schadensanalyse unverzichtbar. Erst wenn diese systematisch und professionell durchgeführt wird, ist sie in der Lage, Prozesse erheblich zu verbessern und Ausfälle zu verringern. Die Richtlinienreihe VDI 3822 bietet eine große Zahl von Richtlinien zum Thema Schadensanalyse, die sich der strukturierten Vorgehensweise bei der Untersuchung und Auswertung von Schäden widmen. Die Reihe unterstützt bei der Identifikation von Schadensursachen und Fehlereinflüssen, um im Rahmen einer Qualitätssicherung und eines wirkungsvollen Schadensmanagements gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Die Richtlinie VDI 3822 Blatt 3 behandelt Schäden an keramischen Werkstoffen. Sie richtet sich an Prozess- und Qualitätsmanagement, an Sachverständige, Prüfende und Versicherungen.
 

Verwendung der Richtlinie

Die Richtlinie VDI 3822 Blatt 3 ist eine Arbeitshilfe zur Durchführung einer Schadensanalyse an keramischen Werkstoffen. Sie bietet Informationen zur Identifizierung der Quellen von Schäden. Dabei werden in dieser Richtlinie hauptsächlich jene Schadensursachen behandelt, die bei Raumtemperatur und mittleren Temperaturen entstehen; Schäden, die besonders bei sehr hohen Temperaturen auftreten, wie Kriechen, Oxidation und Korrosion sind nicht aufgeführt. VDI 3822 Blatt 3 untersucht in erster Linie Schäden durch spröden Bruch und Bruchausgänge.

Es wird insbesondere über die Eigenschaften von spröden Brüchen informiert, da diese die bei weitem häufigste Versagensursache bei technischen Keramiken darstellt. Die Richtlinie enthält daher Ausführungen zu Fließgrenzen und Bruchzähigkeit, Rissbruchmechanik und Spannungskonzentration. In enger Verbindung mit diesem und dem spröden Bruch vorausgehend ist oft das langsame Risswachstum. Auch hierüber wird in der Richtlinie VDI 3822 Blatt 3 ausführlich aufgeklärt.

Die Richtlinie benennt die verschiedenen Beanspruchungsarten von technischer Keramik und führt in die Grundlagen der Fraktografie ein. Formeln zu Rissausbreitung, Festigkeit, Bruchzähigkeit und mehr bieten eine praktische Arbeitshilfe, schematische Darstellungen erhöhen die Anschaulichkeit der Inhalte. Tabellarische Übersichten, typische Schadensbilder sowie farbige Fotos ergänzen die Richtlinie. VDI 3822 Blatt 3 liefert einen Leitfaden zur Vorgehensweise bei der Schadensanalyse und beinhaltet dabei auch Informationen wie Zielsetzung, Ausrüstung, Umgang mit Proben oder Dokumentation.
 

Aus dem Inhalt

• Anwendungsbereich
• Normative Verweise
• Schadensmechanismen technischer Keramiken
• Wichtige Beanspruchungsarten technischer Keramiken
• Grundlagen der Fraktografie
• Durchführung von Schadensanalysen an keramischen Bauteilen
• Typische Schadensbilder

03.100.40, 81.060.20