Kurzreferat
Die Bauwerksdiagnostik ist ein Spezialgebiet des Bauingenieurwesens und stellt ein ingenieurtechnisches Werkzeug der Bestands- und Zustandsbewertung dar. Das vorliegende Dokument beschreibt eine methodische Vorgehensweise für den Prozess der Bauwerksdiagnostik. Der Geltungsbereich umfasst konkret Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbauwerke im Hoch-, Brücken- und allgemeinen Ingenieurbau. Eine Übertragung der Methodik auf andere Baustoffe und Konstruktionen ist analog möglich. Die methodische Vorgehensweise der Bauwerksdiagnostik ist in allen Lebenszyklusphasen eines Bauwerks anwendbar. Wesentliche Anwendungsfälle im Neubau sind bspw. die Qualitätssicherung oder die Ermittlung von Schadensursachen. Wesentliche Anwendungsfälle im Bestand sind bspw. die Bestandsaufnahme bei fehlenden Bestandsunterlagen oder die Ermittlung von Grundlagen für Nachrechnungen, Instandsetzungs- und Instandhaltungsplanungen. Die Standardisierung der methodischen Vorgehensweise dient der Qualitätssicherung im Prozess der Bestandsbewertung. Adressaten des vorliegenden Dokuments sind entsprechend sowohl Bauwerksbetreiber, Bauwerkseigentümer, Planer und Fachplaner Bauwerksdiagnostik. Artverwandte Fachdisziplinen im Bereich der Bestandserfassung, wie bspw. Vermessungen, Baugrund- und Schadstoffuntersuchungen, werden im vorliegenden Dokument nicht explizit behandelt. Eine Übertragung der Methodik ist durch den jeweiligen Fachingenieur zu prüfen.