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Mit der Kunststoffproduktion wachsen auch die Probleme, die der Plastikmüll verursacht. Mehr als 15 Millionen Tonnen davon gelangen pro Jahr in die Ozeane - mit weitreichenden Folgen für die Ökosysteme. Kunststoffe basieren auf limitierten, geopolitisch problematisch verteilten petrochemischen Ressourcen und ihre Herstellung ist mit wesentlichen CO2-Emissionen verbunden. Gleichzeitig sind Kunststoffe ein unverzichtbares Material in allen Lebensbereichen, zum Beispiel für den Automobilleichtbau, für erneuerbare Energien oder medizinische Geräte. Eine höhere Recyclingquote könnte entscheidend dazu beitragen, dieses Dilemma zu lösen. Doch hochwertige Rezyklate sind zurzeit nicht ausreichend verfügbar und im Durchschnitt teurer als Neuware. Das hängt auch damit zusammen, dass die Branche noch nicht hinreichend digitalisiert ist. Außerdem mangelt es bislang noch an allgemein anerkannten Standards für die Klassifizierung von Rezyklaten. Mit der DIN SPEC 91446 liegt nun ein Standard vor, der eine Klassifizierung von Rezyklaten nach Datenqualitätsstufen (Data Quality Levels, DQL) ermöglicht. Auf diese Weise lassen sich Rezyklate einheitlich charakterisieren und handeln und so am Ende Kunststoffabfälle in größtmöglichem Umfang recyceln, so dass sich der Kreislauf für Kunststoffe schließt - das Ziel einer echten Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe, von der zahlreiche Branchen profitieren. Das E-Learning wurde von Expert*innen entwickelt, die an der DIN SPEC 91446 mitgewirkt haben:
- Christian Schiller: Gründer und Geschäftsführer (CEO) der cirplus GmbH. Auf der Beschaffungsplattform cirplus können Verarbeiter und Produzenten Materialgesuche für Spot- und Kontraktmengen von Kunststoffrezyklaten aufgeben, direkt mit Recyclern und Abfallerzeugern in Kontakt treten und Transaktionen weltweit abschließen.
- Prof. Dr. Hans-Josef Endres: Leiter des Instituts für Kunststoff- und Kreislauftechnik IKK an der Leibniz Universität Hannover. Er betrachtet in seiner Forschungsarbeit den gesamten Lebenszyklus von biobasierten und konventionellen Kunststoffen, von der Materialentwicklung und Charakterisierung bis zur anwendungsorientierten Umsetzung und Recycling.
- Martin Doedt: Geschäftsleiter am Kunststoffinstitut Lüdenscheid. Das Institut verfügt über umfassende Expertise bei Themen Auswahl, Entwicklung sowie Optimierung und Umsetzung im gesamten Bereich der Kunststofftechnik und gilt als einer der erfahrensten Anbieter in diesem Sektor - in Deutschland und international.
Folgende Inhalte werden behandelt:
- Es führt in den Standard ein und erläutert insbesondere die Datenqualitätslevel und ihre Bestimmung.
- Anhand von Beispielen stellt es konkrete Anwendungsszenarien vor.
- Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit an einer DIN SPEC und in das Themenfeld Circular Economy.
Das lernen Sie in der Weiterbildung
Durch das E-Learning erfahren Sie mehr über die wesentlichen Aspekte der DIN SPEC 91446, ihre Anwendung und Vorteile der Nutzung.
- Entstehung und Anwendung der DIN SPEC 91446
- Was sind die Definitionen der wichtigsten Begrifflichkeiten beim Kunststoffrecycling
- Was sind Datenqualitätslevel?
- Erläuterung der Rezyklat-Eigenschaften und Informationen im Produktdatenblatt
- Leitlinien für die Kennzeichnung von Rezyklatart und Rezyklatanteil in Compounds
- Leitlinien für die Charakterisierung von Kunststoffabfällen als Inputmaterial für das Recycling
- Anwendungsbeispiele
Für wen ist die Weiterbildung geeignet?
Das E-Learning richtet sich an Beschäftigte und Verantwortliche in allen Bereichen der Verwertungskette von Kunststoffrezyklaten, insbesondere:
- Rezyklat-Hersteller
- Rezyklat-Verarbeiter
- Rezyklathandel
- Produkt-Designer
- Forschung
- Prüflabore
- Politik