VG 96903-78:2024-06

Dieses Dokument ist anwendbar für neu zu entwickelnde und neu zu beschaffende sowie für beizustellende Geräte der Bundeswehr. Es ist auch bei der Modernisierung eingeführter Geräte anwendbar. Das Dokument legt Anforderungen zum Schutz gegen die Wirkungen eines Exo-NEMP fest. Das Prüfverfahren nach diesem Dokument dient zum Nachweis der geforderten Störfestigkeit von Geräten gegen leitungsgeführte Störgrößen, wie sie in kompakten Systemen auf metallischen Geräteträgern in alle elektrisch leitende Verbindungen im Falle eines Exo-NEMP einkoppeln können. Ziel ist es, eine Grundfestigkeit des Geräts zu erreichen. Damit ist jedoch nicht unbedingt auch der NEMP-Schutz des Gerätes im System sichergestellt. Bei diesem Prüfverfahren wird die Einkopplung einer elektromagnetischen Welle auf eine Leitung, ein Kabel oder ein Kabel-/Leitungsbündel (geschirmt oder ungeschirmt) simuliert. Dabei wird sowohl der Einfluss der Kopplungsimpedanzen des Kabels/der Leitung und der Steckverbindungen als auch der des Gehäuses auf die Elektronik erfasst. Bei diesem Prüfverfahren werden die NEMP-Störgrößen induktiv auf das Kabel/die Leitung oder das Bündel eingespeist. Falls das Kabel geschirmt ist, werden dabei die Einkopplungsverhältnisse eines Mantelstromes auf die Innenleiter nachgebildet (Transferimpedanz). Das Verfahren ist sowohl anwendbar zur Prüfung von Einzelgeräten als auch zur Prüfung mehrerer funktionell zusammengehörender Geräte. Für das Dokument ist der Arbeitsausschuss NA 140-00-19 AA "Nuklear-Elektromagnetischer Puls (NEMP) und Blitz" der DIN-Normenstelle Elektrotechnik (NE) zuständig.