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Die Normenreihe IEC 61000-6-X enthält Fachgrundnormen, die EMV-Anforderungen an Geräte beschreiben, die zum Einsatz in definierten elektromagnetischen Umgebungen bestimmt sind. Der Teil IEC 61000-6-2 berücksichtigt die Situation in Industriebereichen, wohingegen andere Teile dieser Reihe die Situation in Wohn- oder Kraftwerksbereichen behandeln. Zielstellung solcher Fachgrundnormen ist es, einen Satz von EMV-Anforderungen zu definieren, mit denen die Situation in der jeweiligen Umgebung erfasst wird. Damit ist die Störfestigkeit gegenüber solchen elektromagnetischen Phänomenen gemeint, die typischerweise und mit einer signifikanten Wahrscheinlichkeit in dieser Umgebung zu erwarten sind. Umgekehrt werden daher eher seltener auftretende oder für bestimmte Anwendungen spezifische elektromagnetische Phänomene in einer Fachgrundnorm normativ nicht behandelt.
Die Fachgrundnorm IEC 61000-6-2 betont den Aspekt der Umgebungen, in denen der Einsatz von Betriebsmitteln gedacht ist, und enthält auch eine allgemeine Definition für solche Industrieumgebungen. Insofern sind die in ihr enthaltenen Anforderungen produktunspezifisch. Damit dient sie auf der anderen Seite aber auch als Orientierung für solche Normen, die produktspezifische Aspekte berücksichtigen (Produkt-/Produktfamiliennormen), weil solche Produkte letztlich in einer bestimmten elektromagnetischen Umgebung, beispielsweise im Industriebereich, eingesetzt werden sollen.
Die Norm IEC 61000-6-2 erscheint bereits in der dritten Ausgabe. Wie ihre Vorgängerausgaben enthält sie Störfestigkeitsanforderungen für die diversen Schnittstellen von Betriebsmitteln (Gehäuse, Energieleitungen, Signalleitungen). Die wesentlichen technischen Änderungen im Vergleich zur zweiten Ausgabe bestehen in einer Änderung der Prüfpegel für einige Phänomene und in der Erweiterung des Frequenzbereichs gegenüber strahlungsgeführten Störgrößen. Dieser Frequenzbereich erstreckt sich jetzt bis 6 GHz und berücksichtigt damit auch die technische Entwicklung bei drahtlosen Kommunikationsdiensten. Weitere Neuerungen sind die Einführung einer Referenz auf die Grundnorm IEC 61000-4-34 als Erweiterung des beschränkten Anwendungsbereichs von IEC 61000-4-11 (zur Prüfung der Störfestigkeit gegen Spannungseinbrüche und Spannungsunterbrechungen) sowie Empfehlungen zum Umgang mit der Thematik der Messunsicherheit; Letztere wurden eingeführt, weil die meisten Grundnormen mittlerweile die Messunsicherheit betreffende Bewertungsmethoden beinhalten. Schließlich wurde nunmehr auch ein informativer Anhang beigefügt, in dem für Produktkomitees (oder andere Betroffene) Empfehlungen zur Störfestigkeit gegenüber solchen elektromagnetischen Phänomenen, die im Hauptteil der Norm nicht berücksichtigt sind und die in der Praxis eher seltener auftreten, gegeben werden.
Die Norm IEC 61000-6-2 wird national in der Norm DIN VDE 0839-6-2 (VDE 0839-6-2) umgesetzt. Für sie ist das Komitee K 767 der DKE zuständig.