DIN ISO 8296:2006-09

Die Norm enthält die deutsche Übersetzung der Internationalen Norm ISO 8296:2003, die vom ISO/TC 61 "Kunststoffe" unter aktiver Mitarbeit Deutschlands erarbeitet wurde. Im ISO/TC 61 und seinen Unterkomitees werden die deutschen Interessen im Auftrag des DIN durch den Normenausschuss Kunststoffe (FNK) wahrgenommen. Die vorliegende Übersetzung wurde im Arbeitsausschuss NA 054-04-04 AA "Kunststoff-Folien und kunststoffbeschichtete Flächengebilde (Kunstleder); Allgemeine Eigenschaften" im FNK erstellt.
Diese Norm beschreibt ein Verfahren für die Bestimmung der Benetzungsspannung von Oberflächen von Kunststoff-Folien im Kontakt mit festgelegten Prüfflüssigkeiten.
Die Haftung von Druckfarben, Beschichtungen, Klebstoffen usw. auf Kunststoff-Folien hängt vorwiegend von der Oberflächenbeschaffenheit der Folien ab und kann durch ein von mehreren Verfahren zur Oberflächenbehandlung verbessert werden. Diese Verfahren zur Oberflächenbehandlung bewirken eine Zunahme der Benetzungsspannung einer Kunststoff-Folie in Kontakt mit Mischungen aus Lösemitteln. Es ist daher möglich, die Benetzungsspannung einer Kunststoff-Folienoberfläche auf die Haftungsfähigkeit der Folie für Druckfarben, Beschichtungen, Klebstoffen usw. zu beziehen. Die gemessene Benetzungsspannung einer bestimmten Folienoberfläche kann nur durch Erfahrung auf die akzeptable Haftung einer Druckfarbe, Beschichtung oder eines Klebstoffes bezogen werden.
Die nach diesem Verfahren ermittelte Benetzungsspannung selbst ist kein vollständig akzeptables Maß für die Haftung einer Druckfarbe, Beschichtung oder eines Klebstoffs. Jede Kontamination der Folienoberfläche und jede Spur einer oberflächenaktiven Verunreinigung in den flüssigen Reagenzien können die Benetzungsspannung beeinflussen. Es ist daher wichtig, dass der zu prüfende Teil der Folienoberfläche nicht berührt oder gerieben wird, dass die ganze Ausrüstung extrem sauber ist und dass die Reinheit der Reagenzien sorgfältig kontrolliert wird. Insbesondere Glasgeräte können mit Detergenzien, die eine sehr starke Fähigkeit zur Verminderung der Oberflächenspannung haben, kontaminiert sein, es sei denn, dass besondere Vorkehrungen vorgenommen werden, um deren Abwesenheit zu sichern. Hierzu zählen z. B. ihr Säubern mit einer oxidierenden Substanz, wie z. B. mit Chrom-Schwefelsäure oder einem Gemisch von Ammoniumperoxydisulfat mit Schwefelsäure, und anschließendes Spülen mit destilliertem Wasser.
Die Prüfung ist nicht durchführbar, falls die Oberfläche des Prüfmaterials chemisch mit der Prüfflüssigkeit reagiert. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass sich die Oberflächeneigenschaften einer Kunststoff-Folie durch Alterung ändern können. Die Messungen müssen sich daher auf das Alter der Folie zum Zeitpunkt der Prüfung beziehen.