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Norm [AKTUELL]

DIN ISO 16000-4:2012-11

Innenraumluftverunreinigungen - Teil 4: Bestimmung von Formaldehyd - Probenahme mit Passivsammlern (ISO 16000-4:2011)

Englischer Titel
Indoor air - Part 4: Determination of formaldehyde - Diffusive sampling method (ISO 16000-4:2011)
Ausgabedatum
2012-11
Originalsprachen
Deutsch
Seiten
20

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Ausgabedatum
2012-11
Originalsprachen
Deutsch
Seiten
20
DOI
https://dx.doi.org/10.31030/1914616

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Kurzreferat
Dieser Teil der ISO 16000 legt Anforderungen für die Messung von Formaldehyd in der Innenraumluft fest, bei dem Passivsammler, ein Lösemitteldesorptionsverfahren und die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) eingesetzt werden. Das Messverfahren ist zur Bestimmung von Formaldehyd in Innenräumen in einem Konzentrationsbereich von 0,001 mg/m3 bis 1,0 mg/m3 bei Probenahmezeiten zwischen 24 h und 72 h einsetzbar. Für Probenahmezeiten von 24 h liegt die geeignete Formaldehydkonzentration bei 0,003 mg/m3 bis 1 mg/m3 und für 72 h bei 0,001 mg/m3 bis 0,33 mg/m3. Die auf entsprechende Empfindlichkeit und Genauigkeit geprüften Passivsammler können auch für Kurzzeitprobenahmen (weniger als 24 h) eingesetzt werden. Das Verfahren ist für Luftmessungen bei üblicher relativer Luftfeuchte und bei Luftgeschwindigkeiten bis hinab zu 0,02 m/s anwendbar. Mögliche Störungen - einschließlich der durch die Anwesenheit anderer Carbonylverbindungen bedingten - können durch chromatographische Verfahrensschritte entfernt werden. Der Passivsammler wird für eine bestimmte Zeit am Probenahmeort in der Luft exponiert. Der Formaldehyddampf migriert durch Diffusion in den Passivsammler und wird an einem Zellulosepapierstreifen, das mit Silikagel überzogen ist, gesammelt. Das Silikagel ist mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin (DNPH) und Phosphorsäure belegt. Es bildet sich ein stabiles Hydrazon, das mit Acetonitril desorbiert wird. Die Lösung wird in einem Hochleistungsflüssigkeitschromatographen (HPLC), der mit einem Ultraviolett-Licht(UV)-Detektor ausgerüstet ist, analysiert. Der Passivsammler darf auch als personenbezogener Sammler eingesetzt werden. In diesem Fall wird der Passivsammler an der Kleidung der Person, deren Umfeld zu untersuchen ist, befestigt. Formaldehyd wird in der Produktion von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, Klebern und Isolierschäumen eingesetzt. Emissionen aus Spanplatten und Wandisolierungen sind die Hauptquellen für Formaldehyd in der Innenraumluft.
Einführungsbeitrag

Dieser Teil der DIN ISO 16000 ist eine Prüfnorm für den Umweltschutzbereich und dazu gedacht, die Innenraumluft im Hinblick auf Formaldeyd zu charakterisieren. Das standardisierte Messverfahren ist wichtig, um die gesundheitliche Schadstoffbelastung im Innenraum zu erkennen und kann von besonderer Tragweite sein, da das Untersuchungsergebnis erhebliche Konsequenzen haben kann, so zum Beispiel hinsichtlich eines Sanierungsbedarfs oder des Erfolges einer Sanierung. Als Innenraum im Sinne dieser Norm werden neben dem privat-häuslichen Bereich unter anderem auch Büros, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Veranstaltungsräume (wie Theater, Kinos) sowie die Fahrgastzellen von Kraftfahrzeugen verstanden. Formaldehyd hat ein hohes toxisches Potenzial. Daher ist die Bestimmung als Innenraumluftverunreinigung von Interesse. Formaldehyd ist ein Reizstoff, der allergische Reaktionen und andere Gesundheitsprobleme verursachen kann. Formaldehyd wird in der Produktion von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, Klebern und Isolierschäumen eingesetzt. Emissionen aus Spanplatten und Wandisolierungen sind die Hauptquellen für Formaldehyd in der Innenraumluft. Dieser Teil der ISO 16000 legt ein Verfahren zur Bestimmung von Formaldehyd (HCHO) in der Luft fest. Der Formaldehyd wird in einem Passivsammler gesammelt; dabei erfolgt eine Umsetzung des Formaldehyds auf Kieselgelpapieren, die mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin (DNPH) belegt sind, zu dem entsprechenden Hydrazon. Es bildet sich ein stabiles Hydrazon, das mit Acetonitril desorbiert wird. Die Lösung wird in einem Hochleistungsflüssigkeitschromatographen (HPLC), der mit einem Ultraviolett-Licht(UV)-Detektor ausgerüstet ist, identifiziert und quantifiziert. Der Passivsammler darf auch als personenbezogener Sammler eingesetzt werden. In diesem Fall wird der Passivsammler an der Kleidung der Person, deren Umfeld zu untersuchen ist, befestigt. Das Messverfahren ist zur Bestimmung von Formaldehyd in Innenräumen in einem Konzentrationsbereich von 0,001 mg/m bis 1,0 mg/m3 bei Probenahmezeiten zwischen 24 h und 72 h einsetzbar. Für Probenahmezeiten von 24 h liegt die geeignete Formaldehydkonzentration bei 0,003 mg/m3 bis 1 mg/m3 und für 72 h bei 0,001 mg/m3 bis 0,33 mg/m3. Die auf entsprechende Empfindlichkeit und Genauigkeit geprüften Passivsammler können auch für Kurzzeitprobenahmen (weniger als 24 h) eingesetzt werden. Das Verfahren ist für Luftmessungen bei üblicher relativer Luftfeuchte und bei Luftgeschwindigkeiten bis hinab zu 0,02 m/s anwendbar. Mögliche Störungen - einschließlich der durch die Anwesenheit anderer Carbonylverbindungen bedingten - können durch chromatographische Verfahrensschritte entfernt werden. Das Messergebnis des Verfahrens gibt den über die Probenahmedauer gemittelten Durchschnittswert an. Das Dokument richtet sich an Vertreter von Prüfstellen, Aufsichtsbehörden, Berufsgenossenschaften und Planungsbüros sowie Vertreter der Innenraumausstatter, der Möbelindustrie, der Farbindustrie, der Klebstoffindustrie, der Automobilindustrie oder anderen Sparten, die Gegenstände für den Innenraum produzieren. Die Internationale Norm wurde vom ISO/TC 146/SC 6 "Innenraumluft" in der Arbeitsgruppe 2 "Messung von Formaldehyd" erarbeitet. Das Sekretariat des SC 6 und die Obmannschaft liegen bei Deutschland. Das zuständige deutsche Gremium für diese Norm ist der NA 134-04-04-01-01 AK "Planung von Innenraummessungen".

Inhaltsverzeichnis
ICS
13.040.20
DOI
https://dx.doi.org/10.31030/1914616
Ersatzvermerk

Dieses Dokument ersetzt DIN ISO 16000-4:2004-12 .

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN ISO 16000-4:2004-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Erweiterung des Anwendungsbereiches auf Probenahmezeiten von weniger als 24 h durch Änderung der Messempfindlichkeit; b) Spezifizierung des Designs im Anhang A neu aufgenommen; c) kleinere redaktionelle Änderungen.

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